Folge 14 - AStA, Fachschaften und Campus Open Air - Campusleben an der Hochschule Wismar

Shownotes

Wer oder was ist der AStA? Was machen eigentlich Fachschaften? Und wie schaffen es Studierende, jedes Jahr ein professionelles Festival auf die Beine zu stellen? Diese Fragen und noch viele mehr beantworten euch in dieser Folge Emie und Joshi von der Hochschule Wismar. Es geht um gemeinsame Eventorganisation, Einsatz für Studierende, viele tolle Ideen und das Campus Open Air. Außerdem sprechen die beiden mit uns über ihre Studiengänge Master Architektur und Bachelor Bauingenieurwesen und geben euch Einblicke in ihre Arbeit in Ateliers, Laboren und Werkstätten.

Und Achtung: Was gewinnen könnt ihr auch! Wir verlosen zwei Tickets fürs Campus Open Air Wismar 2024. Mehr dazu erfahrt ihr in der Folge. Hört rein und lernt das Campusleben an der Hochschule Wismar kennen.

Infos zum Campus Open Air in Wismar: https://www.campusopenairwismar.de/

Teilnahmeschluss für das Gewinnspiel ist der 04. März 2024 / 23:59 Uhr. Es gelten unsere allgemeinen Gewinnspielbedingungen - zu finden unter dem Link in unserer Bio unter: https://www.instagram.com/studierenmitmeerwert// Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Für Fragen und Feedback schreibt uns: eine Direct Message (auch als Sprachnachricht) an den Instagram-Account studierenmitmeerwert https://www.instagram.com/studierenmitmeerwert/

Habt Ihr Campus Insights für uns, oder wollt uns zeigen, wo ihr uns zuhört, dann markiert uns in einem Beitrag oder in einer Story mit #studierenmitmeerwert oder #campusinsightsmv

Transkript anzeigen

FOLGE 14 - Campus Insights MV- Studieren mit Meerwert

Teaser:

Teaser: Wir haben coole Referenten, die jetzt gerade auch Bock haben, neue Dinge auf die Beine zu stellen.

Teaser: Also wir sind wirklich frei und können auch unsere Events so gestalten, wie wir das wollen.

Toni: Hallo, hier sind Toni und Lena vom Podcast Campus Insights MV - Studieren mit Mehrwert.

Lena: Wir begrüßen euch zu Folge 14. Schön, dass ihr dabei seid. Heute geht es bei uns um die Hochschule Wismar und um das studentische Leben an der Hochschule. Wir sprechen heute mit unseren Gästen über die Arbeit der Fachschaften, über den AStA und - darauf freut sich Toni ganz besonders - über das berühmte Campus Open Air.

Toni: Auf die Folge habe ich mich wirklich schon lange gefreut. Und natürlich wollen wir mit euch nicht nur über das Open Air selbst sprechen, sondern euch auch hinschicken. Am Ende der Folge sagen wir euch, wie ihr bei uns Karten für euch und eure Freunde gewinnen könnt.

Lena: Ein bisschen müsst ihr euch aber noch gedulden. Wir schauen vorher noch mal kurz zurück auf unsere letzte Folge. Da waren Janne und David von der Hochschule für Musik und Theater Rostock bei uns und haben uns mega gute Einblicke in ihr Lehramtsstudium gegeben. Und das ist nicht nur das “normale” Lehramtsstudium. Die beiden wollen nämlich nicht nur Bio und Deutsch unterrichten, sondern auch Theater. Heißt, sie haben jetzt im Studium so Fächer wie Schauspiel, Gesang und Bewegungsunterricht. Und die beiden haben uns auch echt viel über die HMT erzählt, zum Beispiel über coole Partys und Veranstaltungen. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, dann hört euch nach dieser Folge doch auch gleich noch Folge 13 an.

Toni: Das hat Elisa auch schon gemacht und uns eine Instagram DM geschickt. Sie wusste nämlich gar nicht, dass man Theater auf Lehramt studieren kann. So ging es uns beiden auch. Auf jeden Fall will sie sich jetzt noch mal näher über das Studium informieren und sich dort vielleicht sogar einschreiben.

Lena: Freut uns immer, wenn wir helfen können. Also wenn ihr auch Feedback, Fragen oder Themen für uns habt, dann her damit. Schreibt uns dazu eine Instagram DM an den Account “studierenmitmeerwert”.

Toni: Alles klein und zusammengeschrieben und mit doppeltem “e”, wie das Meer.

Lena: Oder markiert uns in einem Beitrag oder in einer Story mit dem Hashtag #studierenmitmeerwert oder mit dem Hashtag #campusinsightsmv. Die Kontaktmöglichkeiten findet ihr wie immer in den Shownotes.

Toni: Jetzt sind wir aber “ready” und starten mit dem Thema der Folge. Dazu stellen wir euch die Hochschule Wismar vor. Hier kommt für euch….

Toni: Der 30 Sekunden Hoodcheck

Lena: Wismar - Hansestadt und UNESCO Weltkulturerbe an der schönen Ostseeküste. Hochschule Wismar - eng vernetzt mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Themenschwerpunkte sind dort Gestaltung, Technik und Wirtschaft. Interdisziplinäres Arbeiten - super praxisnah, mit vielen top ausgestatteten Laboren und Werkstätten und richtig familienfreundlich. Zum Beispiel hat der Campus einen eigenen Kindergarten.

Toni: Und dann noch das Campus Open Air, was einmal im Jahr stattfindet. Aber dazu kommen wir gleich noch.

Lena: Wenn ihr noch mehr zur Hochschule und zu Wismar wissen möchtet, schaut mal in den Shownotes vorbei. Dort haben wir euch auch noch mehr Infos verlinkt.

Toni: Oder ihr hört einfach weiter zu. Online zugeschaltet sind nämlich heute unsere Wismar Insider:innen und Podcastgäste Emelie Gareis und Aljoscha Schmidt.

Lena: Herzlich willkommen im Podcast. Schön, dass ihr da seid.

Emie: Hallo!

Joshi: Guten Morgen!

Lena: Wir starten wie immer damit, euch beide mal vorzustellen und haben dazu mal geschaut, was das Internet so über euch weiß. Und wir fangen mal mit dir an, Emie. Du studierst an der Hochschule Wismar im Bachelor Bauingenieurwesen und du kommst auch ursprünglich hier aus MV. Du bist Referentin beim AStA, also beim Allgemeinen Studierendenausschuss an der Hochschule Wismar. Da bist du verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Und weil du im AStA bist, organisierst du auch das Campus Open Air mit. Dazu haben wir auf jeden Fall nachher noch ein paar Fragen.

Toni: Passt das alles so oder möchtest du noch was ergänzen?

Emie: Das passt auf jeden Fall alles so. Ich bin jetzt im fünften Semester hier an der Hochschule und komme auch aus der Mitte von MV und freue mich, hier an der Hochschule zu sein. Und heute auch bei euch.

Lena: Sehr gut. Vielen Dank. Dann geht es jetzt mit dir weiter. “Joshi” - dürfen wir sagen.

Joshi: Ja.

Lena: Du studierst an der Hochschule Wismar an der Fakultät Gestaltung. Du bist jetzt im zweiten Mastersemester im Studiengang Architektur. Du bist Mitglied im IDA-Rat. Das ist der Fachschaftsrat der Fakultät Gestaltung. Und wir haben herausgefunden, dass du im Rahmen der Holzbautage 2023 einen bundesweiten Holzbau-Studierenden-Wettbewerb gewonnen hast. Herzlichen Glückwunsch dazu!

Joshi: Vielen Dank!

Toni: Aber was hast du denn da eigentlich gebaut?

Joshi: Da ging es um parasitäre Architektur, also Nachverdichtung im städtischen Raum.

Lena: Klingt krass.

Toni: Alles klar. Und stimmt der Rest? Oder fehlt noch was?

Joshi: Nein, das stimmt alles so..

Lena: Super! Vielen Dank schon mal für die kurze Vorstellungsrunde. Jetzt geht es los mit unseren vielen Fragen an euch.

Toni: Wir haben es im Hotcheck schon gesagt, Wismar ist Hansestadt und UNESCO Weltkulturerbe und liegt an der Ostsee. Was macht Wismar denn für euch als Studentenstadt aus? Was geht da so?

Emie: Wismar ist für mich doch schon sehr eigen. Also man hat hier, wie man schon sagt, das Weltkulturerbe und das merkt man auch in ganz vielen Bereichen. Als Student gibt es da doch viel Möglichkeit, dann auch mal zu sagen, ich gehe vielleicht aus der Stadt raus und setz mich lieber an den Strand - auf Poel. Oder ich fahre nach HoWiDo. Das ist zum Beispiel einer von meinen Plätzen, wo ich sehr gerne bin. Und die Kommunikation zwischen den Studenten wird auf jeden Fall deutlich mehr gefördert dadurch, dass nicht so viel Auswahl da ist. Ja, wir haben noch den Block 17, da kann man auf jeden Fall auch immer mal vorbei gucken. Die haben sehr coole Aktionen und das ist so der einzige Club, wo man wirklich mal tanzen kann. Das macht schon Spaß. Joshi, wie geht es dir denn so?

Joshi: Ja, also ich muss sagen, Wismar ist natürlich eine kleinere Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Aber das macht auch den Charme hier aus. Also man lernt sehr schnell alle Leute kennen und irgendwann geht man von zu Hause zur Uni und sagt eigentlich zehn Leuten “Guten Tag”, die man immer wieder trifft. Und das ist der Charme, glaube ich.

Lena: Habt ihr denn Tipps für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen? Also gibt es etwas, wo ihr sagt, das muss man in Wismar unbedingt machen oder sollte man mal gesehen haben? Wo geht ihr gerne hin oder was macht ihr gerne so?

Joshi: Also es klingt jetzt ein bisschen makaber, aber das empfehle ich immer allen Leuten, die fragen, was sie sich angucken sollen. Klar, alle sagen: "guckt euch den Hafen an, guckt euch die Altstadt an”, aber ich muss sagen, Wismar hat auch einen sehr, sehr schönen Friedhof, weil auch dort das… Ja, das hanseatische Erbe lässt sich dort auch sehr gut erkennen, weil die haben wunderschöne kleine Mausoleen und es gibt diverse Künstler-Gräber, die auch richtig schick aussehen.

Lena: Emie, hast du noch was?

Emie: Ja, also ich bin dann doch der Mensch, der sagt, Hafen ist sehr cool. Also gerade abends kann man sich da super auch ein bisschen abseits hinsetzen. Es gibt die Möglichkeit, Drachenboot zu fahren, auch gerade von der Hochschule aus. Macht superviel Spaß und der Strand, egal ob im Sommer oder im Winter, einfach mal lang zu spazieren oder sich da hinzusetzen und man kann wirklich am Strand lernen, sollte jedem empfohlen werden. Ich persönlich finde die ruhigeren Ecken schöner als am Hauptstrand auf Poel, weil da ist auch immer gut was los. Deswegen gibt es hier so kleine Ecken, wo man sich auch sehr, sehr gut einfach mal abends hinsetzen kann, Zelt aufstellen kann und Musik hört oder halt tatsächlich sein Tablet mitnimmt und versucht, doch noch ein bisschen was zu lernen.

Lena: Alles klar.

Toni: Zurück zur Hochschule. Was macht die denn für euch besonders? Was würdet ihr sagen, macht sie aus?

Emie: Ich finde, die Hochschule ist schon… oder zeichnet sich dadurch aus, dass wir die Nähe zu den Professoren haben und auch irgendwie klein und muggelig sind. Und wir haben einen Campus, wie man sich den noch vorstellt, so wirklich alles auf einem Haufen. Es gibt die Mensa, wo man… ja wir machen immer "Studenten-Raten” - also an dem Aussehen der Leute zu erraten, welche Fakultät sie angehören. Das ist doch unter Bauingenieuren ab und zu ziemlich beliebt. Und ja, die Kommunikation mit den Professoren schätze ich unfassbar doll. Auch, dass wir die Möglichkeit haben, in Labore zu gehen, die genial ausgestattet sind. Das finde ich absolut bemerkenswert.

Lena: Wie sieht denn so ein typischer Bauingenieurstudent aus oder Studentin?

Emie: Das ist schwierig zu sagen. Also ich würde sagen, es gibt so eine Grenze zwischen Gestaltungsfakultät, dann die Wirtschaftsfakultät und alles, was dazwischen ist, könnte in der Fakultät Ingenieurwissenschaften sein. Wir haben ja nicht nur Bauingenieure, wir haben ja auch unter anderem Elektrotechnik, Maschinenbau, Umwelt- Verfahrenstechnik, wenn ich richtig bin. Da gibt es superviel, was noch zwischen Fakultät, Gestaltung und Wirtschaft liegt, vom Aussehen her.

Lena: Und Joshi, wie sieht jemand aus, der bei euch in der Fakultät Gestaltung studiert -

Lena: so ganz jetzt mal auf Klischees reduziert?

Joshi: Individueller.

Lena: Okay, gutes Statement. Ja, was macht die Hochschule denn für dich aus? Erzähl mal, hast du noch so Sachen, die es für dich ganz besonders macht, an der Hochschule Wismar zu studieren?

Joshi: Ja, also. Ich spreche jetzt als Vertreter für die Fakultät Gestaltung und was bei uns die Highlights sind, sind eindeutig die Ateliers, wo wir halt den ganzen Tag fast verbringen, mit 16 Leuten zusammen immer in einem Raum sind und arbeiten und uns austauschen, da quasi fast leben, manchmal für Tage am Stück und natürlich unsere Werkstätten. Wir haben eine extrem gut ausgestattete Holzbauwerkstatt mit Laser Kater 3-D Druck, wo man wirklich jedes Projekt vom großen Lageplan bis zum Stuhl umsetzen kann und wo das Personal auch extrem gut berät und immer ein Ohr für einen hat, wenn man Fragen hat.

Lena: Was ist so ein Atelier? Also ich glaube Toni und ich kenne so ein Atelier…so ganz standardmäßig von so einem Maler, der dann so an einem Fenster steht und mit einer Leinwand…wie es bei euch so ein Atelier dann aufgebaut?

Joshi: Ja, also eigentlich ist es wie ein gemütliches Büro aufgebaut und hat halt seine Tische, wo jeder dran arbeitet. Große Fensterfront und da realisiert man seine Projekte und tauscht sich aus - und ist fast wie bei einem Maler, bloß, dass wir nicht malen, sondern halt bauen und am Rechner sitzen und CAD zeichnen. Oder gut. Doch bei den Kommunikationsdesignern ist dann auch mal Malerei mit dabei.

Lena: Okay, danke auf jeden Fall. Bevor wir nachher noch mal ein bisschen über euer Engagement im AStA und auch im Fachschaftsrat sprechen, wollen wir erst mal noch mehr über euer Studium wissen. Emie, du hast ja schon. Wir haben schon darüber gesprochen - du studierst Bauingenieurwesen im Bachelor. Kannst du uns da mal einen Überblick geben? Also, wie lange dauert dein Studium und was lernt man da so ganz grob gesagt?

Emie: Das ist tatsächlich schwierig. Also, grob gesagt, der Bachelor geht sieben Semester so in der Regelstudienzeit. Ich kenne jetzt mittlerweile viele, die sagen, na ja, ich kann auch länger machen. Also das Achte bei uns ist völlig normal und absolut entspannt, würde ich vorsichtig ausdrücken. Und ja, wir haben sehr viele Bereiche, die abgedeckt werden. Also Bauingenieurwesen im Bachelor ist ja so ein Grundstudium, das heißt, man lernt wirklich alles in dem Bereich Bau. Wir haben Bauphysik, wir haben Bauchemie, wir haben unter anderem die Statik natürlich, die superwichtig ist und auch Recht - Baurecht, Bauwirtschaft. Wir lernen wirklich jeden Bereich irgendwie kennen. Wir sind jetzt auch gerade in der Straßenplanung und auch im Baubetrieb. Also, was muss man eigentlich organisieren, damit eine Baustelle läuft? Was muss ich da beachten? Welche Rahmen und Richtlinien muss ich einhalten? Da ist ein supergroßes Feld, was wir da abdecken - abdecken dürfen durch die Hochschule und auch geniale Professoren haben in ganz vielen Hinsichten. Ja, ich mag es relativ gerne. Ab und zu gibt es natürlich immer mal ein Fach, wo man es gerne mal sagt - ja, das nicht unbedingt sein Liebling ist. Mathe ist sehr, sehr wichtig bei uns. Wir haben unfassbar viel mit Formeln zu tun, mit Rechnen und natürlich leider auch mit Normen. Die wird jeder unterschiedlich auffassen. Der eine mag sie, der andere hasst sie. Aber es macht schon Spaß, einfach zu sehen, was alles möglich ist. Und wenn man dann natürlich auch durch die Enge auf dem Campus die Möglichkeit hat, mit dem Professor noch mal ganz anders zu sprechen, macht das viel mehr Spaß, weil man dann erst merkt, was einen wirklich irgendwie in dem Job begeistern könnte und wo wir unsere Zukunft sehen. Ich persönlich bin absoluter Fan von der Hochschule und bin auch superglücklich im Bauingenieurwesen zu sein und lerne jetzt gerade die Ecken kennen - dass ich mich zum Beispiel persönlich für den Bestand interessiere, also alle Gebäude, die schon da sind, die man vielleicht umnutzen könnte, die man sanieren könnte. Da gibt es unzählige Möglichkeiten und eine Freundin mag zum Beispiel den Holzbau und den Lehmbau super gerne. Wir haben auch viele, die sich für Brückenbau interessieren oder auch Wasserbau - da ist zum Beispiel Frau Koppe genial. Die hat unfassbar viel Allgemeinwissen, ist auch in der Wirtschaft sehr bekannt und da lernt man noch mal ganz andere Bereiche kennen, die nicht unbedingt immer nur im Vorlesungssaal erzählt werden.

Lena: Also geht ihr dann auch raus, irgendwie. Ja, und macht Praxis.

Emie: Genau. Wir gehen auf Baustellen. Wir machen richtig Baustellenbesichtigungen. Also zum Beispiel in dem Fach Baukonstruktionslehre hatten wir das - da sind wir auf die Baustellen gegangen, haben uns angeguckt, wie wird ein Fundament gegossen, wie sieht einen Rohbau aus, welche Arbeiten sind noch zu machen und wie macht man beispielsweise eine Fassade oder Entschalungsbau? Was bedeutet das eigentlich? Das macht ganz, ganz viel mit einem. Auch in der Chemie haben wir richtig gute Labore, um mal den Unterschied kennenzulernen. Was heißt eine Betondruckfestigkeit beispielsweise? Oder wie unterscheiden sich gewisse Stoffe? Was ist eine amorphe Verbindung in der Chemie und so was. Das kann man in den Laboren viel, viel besser darstellen, als wenn man das einfach nur einmal vorgelesen bekommt. Hat mir richtig gutgetan. Deswegen bin ich auch an der Hochschule und nicht an der Uni, weil ich es sinnvoll finde, dass ich Dinge noch mal anfassen kann, noch mal mir das angucke oder einfach ein reelles Beispiel dazu kriege.

Lena: Ja, klingt voll gut.

Toni: Verstehe ich total. Wäre bei mir genauso - oder ist bei mir genauso. Ich bin auch Hochschul-Fan. Ich bin auch eher so der praktische Typ, glaube ich, was so was angeht. Und jetzt der Bogen wieder zu dir, Joshi - willst du uns noch ein bisschen was über deinen Studiengang erzählen?

Joshi: Ja, ich meine, Emie hat ja schon die großen Pluspunkte der Praxisnähe vorgeführt. Exkursion, das gehört alles dazu. Also wir sind wirklich auch viel unterwegs neben der Lehre. Ansonsten - wir haben auch komplexere Fächer, die sich jetzt natürlich in meinem Fachbereich auch an Emies Fächer anpassen. Bei uns in der Architektur ist es natürlich immer noch ein bisschen mehr gestalterisch Entwerfen - was finden Menschen eigentlich schön und nicht der ganze super statische Teil, aber der taucht bei uns auch auf.

Lena: Was hast du denn im Bachelor eigentlich studiert? Du bist jetzt ja schon im Master.

Joshi: Mein Bachelor habe ich auch in der Architektur gemacht, auch hier an der Hochschule.

Lena: Okay, und dann setzt der Master so an den Bachelor an.

Joshi: Genau nahtlos. Auch das ist hier an der Hochschule sehr praktisch, wenn man hier seinen Bachelor absolviert, wenn man wirklich gleich übergehen kann zum Master und ist sehr angenehm, weil man kennt die Professoren schon und man bleibt in diesem Verhältnis. Ja, ich fand es sehr schön, sodass man gleich weitermachen konnte.

Lena: Ja, cool - dann vielen Dank schon mal! Bevor wir gleich weitermachen, holen wir uns fix was Neues zu trinken und machen eine kurze Pause.

Lena: Übrigens - mehr zu dem Thema dieses Podcasts und zu den verschiedenen Studienstandorten in Mecklenburg-Vorpommern erfahrt ihr ganz einfach über unsere Website studierenmitmeerwert.de.

Lena: So, wir sind zurück aus der Pause und weiter gehts mit den Fragen an Emie und Joshi. Wir wollen heute ja nicht nur über euer Studium sprechen, sondern auch über euer Engagement an der Hochschule Wismar. Fangen wir mal mit den Basics an. Joshi, du bist ja im Fachschaftsrat der Fakultät Gestaltung. Kannst du uns mal aufklären? Was sind Fachschaften, wer macht da mit und was haben Fachschaften eigentlich für Aufgaben?

Joshi: Also, Fachschaften vertreten erst mal die Belange der Studierenden aus den Studierenden heraus. Was machen wir? Wir kümmern uns darum, dass es den Studierenden hier eigentlich gut geht. Wir sprechen die Dinge an, die sich vielleicht manche Studierende selbst nicht trauen, anzusprechen. Gerade wenn man im ersten Semester anfängt, ist es natürlich erst mal schwierig zu sagen: Ja, Herr Professor, ich bin mir ganz unsicher, ob das jetzt hier so viel zu viel Workload ist - oder nicht. Und wenn Leute dann Probleme haben, können sie zu uns kommen, weil wir ja auch meistens schon länger hier studieren und wir melden uns dann beim Dekan oder bei den Professoren. Ansonsten organisieren wir halt Events, die das Studieren noch ein bisschen attraktiver machen - wie, ja, kleinere Partys. Wir machen zum Beispiel das Wohnzimmer Open Air. Das ist nicht das Campus Open Air, das ist explizit Fakultät Gestaltung oder machen so kleine… ja “Die Erste Hilfe” zum Beispiel machen wir… Wo wir immer quasi eine Vorlesung für die Erstsemester machen, wo wir den erklären: Ja, an der Uni ist es wirklich wichtig, dass ihr euch einen Zeitplan erstellt. Wo sucht man sich eine Wohnung? Also so ganz banale Sachen, die Studierende manchmal gar nicht wissen, wenn sie aus dem Abi direkt hierher kommen. Ja, und wir begleiten die Studierenden quasi ein bisschen durch den Alltag - ohne dass wir von der Hochschule abhängig sind. Also wir sind wirklich frei und können auch unsere Events so gestalten, wie wir das wollen, was uns ja diesen Handlungsspielraum gibt, den wir auch brauchen, um uns selbst zu vertreten.

Lena: Ja, cool.

Toni: Aber jetzt ist es ja auch so - im Studium hat man ja schon total viel zu tun, so mit Prüfungen, Vorlesungen, Seminaren und dann hat man ja eigentlich auch noch so ein bisschen Privatleben. Das ist ja schon viel, was man dann auf dem Zettel hat - warum engagierst du dich dann noch zusätzlich?

Joshi: Also im Idealfall lässt sich das ja alles verbinden, Privatleben, Engagement und Studium zusammen, was natürlich auch hier in Wismar sehr gut funktioniert, weil ja alles irgendwie so dicht beieinander liegt. Und ich habe die Auffassung, wenn man was machen will, dann macht man das. Und wenn man das dann macht, dann hat man auch Zeit dafür. Also das kommt immer Stück für Stück und dann ergibt sich das alles.

Toni: Das klingt total gut. Und kannst du mal so einen Grob-Abriss geben, was so deine Aufgaben sind da.

Joshi: Also dieses Jahr habe ich mich ja tatsächlich auch als Vorsitzenden aufstellen lassen und meine Aufgaben als Vorsitzender sind, die Tagesordnung erst mal zu bestimmen, die Gespräche zu moderieren, im Fachschaftsrat die einzelnen Projekte anzuleiern und quasi eine Schirmherrschaft darüber zu haben. Und ja, eigentlich den Rat zu koordinieren - zu wissen, was sind gerade die Projekte, wo kriegt man was her und Ansprechpartner zu sein für auch gerade die neuen Leute, die jetzt in den Fachschaftsrat gekommen sind, um die Struktur am Laufen zu halten.

Lena: Also ziemlich viel Organisation und aber auch viel Kommunikation. Wahrscheinlich so intern zwischen euch - okay.

Joshi: Und auch extern. Also man ist dann ja die Person, die als erstes angesprochen wird von Professoren oder von anderen Studierenden, weil die sagen - hey, den haben wir schon mal gesehen oder der steht da als Vorsitzender, auf den kommen wir mal als erstes zu.

Lena: Habt ihr denn da so regelmäßige Sitzungen oder wie oft findet da sowas statt?

Joshi: Ja, genau. Wir haben regelmäßige Sitzungen, damit wir auch immer gemeinsam auf dem besten Stand sind.

Lena: Ah, okay. Ja, cool. Dann kommen wir jetzt mal zum AStA. Die Abkürzung AStA steht für “Allgemeiner Studierendenausschuss”. Und auf der Website vom AStA der Hochschule Wismar steht: Ja, also der AStA setzt sich für die Belange der Studierenden in den verschiedensten Bereichen ein. Die sind zum einen hochschulpolitische und soziale Aufgaben, aber auch die Bereiche Kultur, Umwelt und politische Bildung. So - Emie, kannst du uns das mal ein bisschen erklären? Also worin unterscheidet sich denn jetzt der AStA und die Fachschaften voneinander? Warum ist das jetzt nicht eins?

Emie: Wie Joshi schon eigentlich ganz gut erklärt hat: Die Fachschaften sind für ihre Fachbereiche zuständig. Also der IDA hat die Fakultät Gestaltung und wir haben auch unter anderem noch den FSR Bau, den FWW, den MVU und den BWI. Die haben alle ihre eigenen Fachbereiche. Also die Bauingenieursfakultät ist sehr groß, deswegen haben wir da drei einzelne Fachschaftsräte, die nur für ihre Studiengänge zuständig sind. Weil es natürlich die Aufgabe vom Fachschaftsrat ist - gerade in Kontakt mit den Professoren - so ein bisschen, ja kleiner zu sein, die Probleme deutlich besser ansprechen zu können. Und es gibt natürlich immer so einzelne Fachschaftsräte und es muss natürlich auch ein Bindeglied geben und das ist der AStA in dem Fall. Wir haben die Aufsicht über alle Fachschaftsräte, sind zuständig für die gesamte Hochschule, also nicht nur für die einzelnen Fakultäten. Sondern wenn wir was organisieren, dann ist das wirklich für jeden an der Hochschule, ob das nun Fakultät Gestaltung oder Wirtschaft ist. Da darf einfach jeder kommen, wie er möchte. Die Studienbeiträge der Studierenden werden auch zum AStA geleitet und das Geld wird vom AStA verwaltet und natürlich auch den Fachschaftsräten einzeln zugespielt. Und wir haben auch ein eigenes Budget. Und genau wie Joshi beschrieben hat, sind wir unabhängig von der Hochschule. Wir verwalten uns komplett selbst. Wir haben auch noch einen Aufsichtsrat. Das ist der StuPa hier an der Hochschule. Der ist auch immer mit maximal 15 Leuten besetzt und der hat so ein bisschen die Aufsicht über uns, dass wir natürlich auch mit dem Geld verantwortungsbewusst umgehen. Ja, aber was wir mit dem Geld schlussendlich machen und wie viel Ideen wir einbringen, wie viel Zeit, das liegt bei uns. Wir haben coole Referenten, die jetzt gerade auch Bock haben, irgendwie neue Dinge auf die Beine zu stellen. Wir haben die “Haus sieben Party” wiederbelebt, die ist auch so ein bisschen Tradition an der Hochschule. Wir machen das Campus Open Air auch über den AStA. Und wir haben letztes Jahr zum Beispiel auch das Bobbycar-Rennen gestartet. Wir wollen dieses Jahr einen Flohmarkt machen,

Lena: Was ist das Bobbycar-Rennen?

Emie: Das Bobbycar-Rennen ist genau wie man sich das vorstellt: Erwachsene Menschen auf Bobbycars. Wir möchten das schaffen, dass dieser Campus wieder belebt wird, genau wie man sich das an einer Hochschule wünscht. Und das haben wir ja mit ganz vielen Ideen geschafft. Und irgendwie kamen wir dann auf die Schnapsidee - warum nicht eigentlich mal ein Bobbycar-Rennen? Und haben dann entschieden: Wir machen das, dass sich die Teams einfach anmelden können. Es gab verschiedene Aufgaben und auch verschiedene Getränke auf dem Weg. So hat es sehr viel Spaß gemacht. Es gab auch Rennen der einzelnen Fachschaftsräte. Ja, ich glaube, das kam ganz gut an. Wir hatten auch wenig aufgeschüttete Knie und die Bobbycars durften - also wir wollten ein bisschen Werbung für die Fachschaftsräte natürlich auch machen - deswegen gab es Bobbycars für die Fachschaftsräte, die gepimpt worden sind. Also, der IDA-Rat hatte zum Beispiel komplett Gold und wir hatten den FSR-Bau, die vorne noch eine Schaufel angebaut hatten und der EUI-Fachschaftsrat hatte sogar so ein - ja wie so ein Fahrrad - sich selbst gebaut. Eigentlich auf dieses Bobbycar - das war eine ganz wilde Kombination. Sah super lustig aus. Auch der Block 17 hat mitgemacht. Die haben dann sogar noch so richtige Gummireifen auf das Bobbycar aufgezogen. War genial lustig, hat die Kreativität gefördert und ist auch immer noch, ab und zu, im Gespräch, wenn man mal wieder ein Kind mit einem Bobbycar sieht.

Toni: Ist es dann auch so gewesen, dass da Professoren mitgefahren sind?

Emie: Die hätten mitmachen können. Sie hätten - sie wollten aber nicht. Aber es gibt vom ELSA- und Fachschaftsrat Wirtschaft zum Beispiel das organisierte “Profs legen auf”. Das gibt es immer in Kombination mit dem Block 17 und da dürfen dann wirklich die Wirtschaftsprofessoren einen Abend DJ spielen. Und dann sind da so fünf, sechs Professoren, die den ganzen Abend Musik machen und natürlich alle Studierenden begeistern. Macht schon Spaß. Unsere Professoren machen eigentlich viel mit und wenn sie nicht selbst Aktionäre sind, dann sind sie mindestens beim Zuschauen dabei - erzählen mit den einzelnen Studierenden oder kaufen halt auch mal eine Bratwurst und ein Bier und sind einfach da. Das ist eine schöne Gemeinschaft, die sich irgendwie entwickelt hat. Auch bei den “Haus sieben Partys”, die wir machen. Also “Haus sieben” ist bei uns die Fakultät Gestaltung, die haben da so ihre eigenen drei Gebäude A,B und C. Und wir haben vom AStA gefragt, ob es denn möglich ist, das Foyer wieder zu nutzen. Das wurde früher nämlich mal gemacht - dann irgendwie verboten durch Corona - und es hat unfassbar viel Spaß gemacht, weil wir das genial dekorieren konnten. Da haben alle mitgeholfen. Es war eine “Kunterbunt Party” - hatten wir jetzt das erste Mal wieder und wir hatten auch eine “Jahrzehnte Party”. Das heißt, es kamen alle verkleidet, einmal kunterbunt und einmal in verschiedenen Jahrzehnten. Das lässt jedes Herz irgendwie so ein bisschen höherschlagen. Ja, also zusammenfassend kann man sagen, dass der AStA wirklich… - wir machen, wenn, dann für die gesamte Hochschule etwas. Und so wie es in unserer Beschreibung steht, sind wir natürlich auch hochschulpolitisch aktiv. Das heißt, es gibt den LKS - das ist die Landeskonferenz der Studierenden - da kann man auch teilnehmen, man kann am Senat teilnehmen, da spricht man dann wirklich auf den hohen Ebenen der Hochschule und des Landes mit. Also man kann mit dem Rektor sprechen, mit der Kanzlerin und natürlich auch unter anderen, mit ganz vielen anderen Asten aus den verschiedenen Gebieten von MV, um eine Verknüpfung der Studierenden hinzubekommen, um einfach ein Bewusstsein zu schaffen - was heißt studieren, was dürfen wir eigentlich, was haben wir für eine Macht? Also… studieren ist nicht nur alleine sein, sondern wirklich eine Gemeinschaft zu haben.

Lena: Das klingt voll gut.

Toni: Total schön bunt, irgendwie - riesen Aufgabenfeld. Und jetzt wieder die gleiche Frage wie bei Joshi. Warum engagierst du dich dann also noch zusätzlich?

Emie: Das ist gar nicht…. Also habe ich mich da nie bewusst für entschieden. Ich bin da irgendwie so reingerutscht und habe gesagt, ich möchte, dass auf diesem Campus was passiert. Ich setze mich dafür ein, dass ich genauso viel Spaß habe wie andere Leute. Wir hatten einen sehr kleinen AStA zuvor, als ich hier angefangen habe, und ich fand es eigentlich schade, dass man nicht die Möglichkeit hatte, zu einer Party zu gehen oder zu einem Bobbycar-Rennen. Und habe dann gesagt - okay, ich nehme mir die Zeit und ich mache das voll gerne. Ich sehe mich da und natürlich sagen alle - ja, das ist doch bescheuert. Du nimmst da wirklich einen gewissen Job an und arbeitest sehr viel - aber irgendwie bereichert mich das auch dann zu sehen, wenn die Leute sich freuen. Das reicht mir völlig aus, um zu sagen, da hat sich diese gesamte Arbeit gelohnt. Man lernt viel mehr, weil man eigenständig arbeitet und nicht unbedingt nur das vorgelebt bekommen von den Professoren, sondern einfach mal in der Wirtschaft ist, Ansprechpartner ist - Koordination ganz anders lernt.

Lena: Ihr macht das beide - habe ich jetzt herausgehört - so aus einer gewissen Leidenschaft und Herzblut-Ding heraus.

Joshi: Kann man so sagen.

Toni: Wir bleiben beim Astra nochmal.. Du hast eben schon gesagt, du bist einfach reingerutscht. Deswegen auch die Frage: Wer kann da eigentlich mitmachen beim Astra? Also muss man irgendwas Bestimmtes können, oder? Also, was erwartet einen da überhaupt?

Emie: Jeder Studierende an der Hochschule kann bei uns reinkommen oder rein gewählt werden. Das ist wirklich eine Wahl, die wird vom StuPa gemacht und der StuPa wird ja auch wieder von den Studierenden gewählt. Ja, genau - was können muss man nicht. Man muss eigentlich nur eine Idee haben, Lust haben, die umzusetzen und kriegt dann auch von uns und den ehemaligen Referenten gute Unterstützung. Es gibt superviele Ansprechpartner an der Hochschule. Wir haben jetzt auch gerade viele neue Asten dazugewonnen, weil die Wahlen jetzt gerade bei uns abgeschlossen sind, und es lernen jetzt alle so ein bisschen kennen, was eigentlich die Möglichkeiten sind. Wir haben jegliche Möglichkeit - man muss nichts machen, aber man kann alles. Und genau das soll eigentlich begeistern. Deswegen freuen wir uns natürlich immer, wenn Leute dazu kommen und genau wie wir beide vielleicht einfach Spaß haben zu sagen - ja, ich habe eine Idee, ich setze sie um, weil ich mich freuen möchte. Genau wie alle anderen, die mitmachen.

Lena: Zwischenfrage: Es ist der AStA. Wenn ich da arbeite, wie heißt ich dann? Weil du hast gesagt “Asten”. Ist das die Mehrzahl von AStA oder ist das die Person, die bei AStA arbeitet?

Emie: Also theoretisch, es gibt da ganz viele Bezeichnungen dazu. Eigentlich sind wir Referenten. Man nimmt ein Referat an, also beispielsweise das Referat für Öffentlichkeitsarbeit, insofern man sagt, ich möchte mich ein bisschen spezieller mit der Öffentlichkeitsarbeit an der Hochschule oder allgemein beschäftigen. Oder ich nehme jetzt das Referat Veranstaltungen, dann bin ich der AStA Referent für Veranstaltungen - oder Referentin. Aber liebevoll werden wir auch Asten genannt. Also die Asten sind eigentlich der AStA in Mehrzahl, weil das zusammenfassend doch ein bisschen einfacher ist. Da hat aber jede Hochschule so ein bisschen ihr eigenes Ding - ganz vorsichtig ausgedrückt.

Lena: Ja, Veranstaltung war eben schon voll das gute Stichwort, weil jetzt kommen wir endlich zum Campus Open Air und am besten wir hören mal kurz rein.

Lena: AUDIO OPEN AIR

Lena: Jetzt haben wir schon ein bisschen was gehört. Aber erzähl doch mal, was ist das Campus Open Air und was macht es so besonders?

Emie: Ja, das Campus Open Air ist ein Fest von Studierenden für Studierende, das auf dem Campus der Hochschule Wismar organisiert wird und verschiedene Bands hat - aus ganz Deutschland. Wir ermöglichen es ungefähr fünf Künstler einen Abend lang wie auf einem Festival zu erleben - mit Essen, Trinken, guter Beleuchtung und hoffentlich auch sehr guter Musik, natürlich. Ja, offen für jeden und sehr, sehr günstig. Heutzutage sind wir eins der günstigen Festivals und wir freuen uns sehr, jeden zu begrüßen. Das Campus Open Air ist einfach besonders, weil es von den Studierenden selbst gemacht ist. Wir organisieren das alles in Eigenarbeit. Wir haben Berater, aber wir verwalten dieses gesamte Festival und es ist faszinierend, wie viel Aufwand für einen Tag gemacht wird. Und es freut uns, jedes Mal zu sehen, wenn natürlich die Leute da tanzen, lachen und glücklich nach Hause gehen und auch noch zwei, drei Wochen später davon erzählen. Genau das ist der Anspruch vom Campus Open Air.

Toni: Das klingt echt total schön. Wir wollen jetzt natürlich aber auch wissen - wer hat denn da schon so gespielt? Wer war da schon?

Emie: Da waren unter anderem letztes Jahr - hatten wir die Band Großstadtgeflüster, die Band ClockClock, unter anderem auch BLOND, MAJAN und verschiedene kleine Künstler. Wir hatten aber auch in den Jahren davor schon große Namen hier, wie zum Beispiel Madsen, K.I.Z. Jennifer Rostock, Revolverheld, The BossHoss oder auch Bosse an sich und Alligatoah. Das ist schon einfach faszinierend, wenn man sich die alten Plakate anguckt und sich denkt - wow! Wer war eigentlich schon alles in Wismar? Wer durfte schon mal live erlebt werden? Teils noch für Eintrittspreise von 5 €. Leider heutzutage nicht mehr realisierbar. Aber es freut uns einfach zu wissen, diese Künstler waren schon mal hier.

Lena: Das ist echt crazy, wenn man sich das so vorstellt, so ihr organisiert das ja alles selbst. Und dann kommen da so krasse Künstler:innen, die sonst, wo ja eigentlich schon aufgetreten sind, die total erfolgreich sind, mega bekannt und die spielen dann einfach so bei euch in Wismar.

Toni: Auch total geil, dass die quasi die Chance nutzen und dann so vor diesem Studenten-Publikum einfach spielen.

Lena: Ja, voll gut. Ihr wart ja beide im Orga-Team oder - wenn ich das richtig verstanden habe.

Emie: Also ich war letztes Jahr die Hauptorganisatorin oder Projektleitung und ich habe Joshi am Veranstaltungstag auf jeden Fall auch in meinem Team gehabt - nachher. Ja, er war unter anderem im Artist Care Bereich und auch im Auf- und Abbau. Ja, und eine große Unterstützung für uns alle.

Lena: Das klingt so professionell. Schon - Artist Care Bereich. Das ist schon richtig beeindruckend.

Emie: Man muss ja echt so ein bisschen aufpassen, weil es sind wirklich Künstler, die auch Ansprüche haben. Die spielen auf Festivals, die riesig sind. Und wir als Studenten müssen uns natürlich - oder wollen uns auch - einfach an ein gewisses Qualitätslevel halten. Das wird auch ein bisschen erwartet. Und Artist Care ist unter anderem halt einfach die Bezeichnung für den Backstage und die Versorgung der Künstler.

Lena: Joshi, kannst du mal ein bisschen so den tea spillen? Wen hast du da gehabt im Backstage-Bereich? Wie war das so? Was hast du da so erlebt?

Joshi: Wir waren ja zu zweit im Artist Care und wurden auch von einem professionellen - ja Mitarbeiter quasi, der engagiert wurde angeleitet, was auch superhilfreich war, weil dann wirklich mal eine Einleitung gegeben hat. Also ich kenne Festivals, ich habe auch schon für Festivals gearbeitet, aber wirklich Ansprechpartner für große Künstler zu sein, war dann noch mal was anderes. Weil ich meine, man kennt die Künstler halt, man hat von denen Lieder gehört, irgendwer aus dem Bekanntenkreis ist ein Riesenfan und es steht man da so wie - ja, schönen guten Tag, ich bin … und ich mache das hier so… - genau und ja, was haben wir Artist Care gemacht? Wir haben hauptsächlich erst mal den ganzen Backstage-Bereich eingerichtet - was eine riesige Aufgabe war, weil wir alle Möbel von unten bis nach oben in das Gebäude schleppen mussten. Aber das haben wir abends auch alles wieder zurückgebaut. Das war echt eine Aufgabe und ansonsten ist man halt immer Ansprechpartner, wenn die jetzt wirklich was Nötiges brauchen - irgendwie banale Sachen wie ein Aufstrich fürs Brot, den sie jetzt wirklich gerne haben wollen. Dann läuft man noch mal zu Rewe und kauft denen halt ein und kommt dann wieder zurück. Oder man steht anderthalb Stunden mit einer Flasche Wasser neben der Bühne - aber das ist geil, das ist schön.

Lena: Das klingt auf jeden Fall super professionell. Waren die dann alle nett?

Joshi: Ja!

Lena: Okay, musst du jetzt auch sagen. Ne cool. Emie, dann warst du ja quasi als Hauptorganisatorin noch mal mehr übergreifend involviert. Erzähl uns mal - wie so einen Überblick - wie man so ein Festival auf die Beine stellt. Das klingt jetzt schon super professionell bei euch und es klingt sehr groß. Es ist aber von euch Studierenden und ich wüsste irgendwie gar nicht, wo man da anfängt. Also ihr habt ja schon so ein bisschen Historie und das gibt es ja auch schon ein bisschen länger. Das ist bestimmt ziemlich hilfreich, kann ich mir vorstellen. Aber wann fangt ihr an mit der Orga und was stehen da so für Steps an?

Emie: Ja, ich bin da auch mit ganz, ganz wenig Ahnung irgendwie reingerutscht und stand genau vor der gleichen Frage, wie du sie stellst. Was muss ich eigentlich tun? Ich habe mir dann Hilfe gesucht, da ich entschieden habe, als Student, wo ich eigentlich auch noch nebenbei studieren möchte, schaffe ich es nicht - ein Festival ohne Vorahnung und ohne Hilfe auf die Beine zu stellen. Ich habe dann Berater gesucht und auch gefunden, die ehemalige Studenten sind und die uns trotzdem die Möglichkeit geben, das als Studierende zu organisieren, aber halt im Hintergrund beraten, was wir eigentlich machen müssen. Wo lohnt es sich, da noch mal nachzuhaken? Wen muss ich überhaupt ansprechen? Und alleine die VStättV, das ist die Versammlungsstättenverordnung von MV, muss natürlich eingehalten werden. Das sind so Dinge - im Bauingenieurwesen weiß ich, dass man so etwas einhalten soll - aber ich glaube, die wenigsten von uns haben davon gehört oder sie jemals gelesen. Da muss man schon ein gewisses Fingerspitzengefühl haben. Man muss mit ganz großen Ämtern sprechen und die Organisation fängt eigentlich ein Jahr vor dem endgültigen Datum an oder sollte ein Jahr davor anfangen. Wir werden dieses Jahr am 21.9. anfangen. Das heißt, wenn man das zurückrechnet, hätten wir zwei Tage vor dem Campus Open Air 2023 schon mit der Planung 24 anfangen sollen. Das ist unfassbar schwierig, weil - wie Joshi auch schon bestätigt hat - man ist in einem riesengroßen Arbeitsaufwand und man arbeitet bis spät in die Nacht und braucht danach erst mal eine Woche Ruhe. Einfach um wieder ein bisschen den Boden unter den Füßen zu bekommen, weil man arbeitet unfassbar lange darauf hin und dann ist das wie ein Wimpernschlag. Der ist genial und der gibt einem ganz, ganz viel Emotion und Kraft für die nächste Zeit, die dann wieder kommt. Aber dieser Wimpernschlag ist auch wirklich sekundenschnell, so im Rückblick, weil man weiß, ich habe davor zwei, drei Monate intensiv daran gearbeitet und davor schon vier Monate wirklich lange Schritte gemacht. Ja, es fängt von den Schritten her eigentlich dabei an, dass man das anmeldet, dass man bei der Hochschule den Mietvertrag wirklich abfragt und sagt - dürfen wir überhaupt auf die Wiese? Dann muss man eine richtige Ausschreibung machen, weil man natürlich über gewisse Geldsummen rüber kommt und muss dann Bühnenbauer anfragen, die einem die Technik stellen. Diese Bühne muss dann wiederum bei den Künstlern angemeldet werden. Ob die dann sagen, dass der Platz reicht? Und genau da kommen wir auch zu dem größten Problem - die Künstler buchen. Kann man als Student heutzutage nicht mehr. Also früher war das deutlich leichter, weil man vielleicht noch mal einen privaten Kontakt hatte. Aber da hängt mittlerweile eine ganz große - ja, das ist eine richtige - Industrie hinter und wir haben uns da auch einen Berater gesucht, das sind sogenannten Booker - Booking-Agenturen, die für einen im Auftrag die Künstler anfragen und natürlich auch dann verhandeln und gewisse Verträge schließen. Da kommen wir gar nicht rein. Das sind so - vorsichtig gesagt - interne Abläufe und da braucht man Unterstützung. Wir haben da einen richtig guten Kontakt gefunden und sind auch super zufrieden. Aber es ist trotzdem ganz, ganz komisch, wenn man dann auf einmal so - ja, der Künstler antwortet euch morgen, ob der kommt. Dann steht man natürlich da, denkt - oh Gott, der wurde jetzt wirklich angefragt von uns und freut sich wie ein kleines Kind. Und wenn man dann natürlich die Summen hört und auch die Verträge schließt und erst mal lernt, was alles damit zusammenhängt. Was der Artist Care beachten muss, das sind ganz, ganz viele Schritte und man lernt superviel beim Erledigen der Aufgaben. Und ja, ich mache mir das auch zur Aufgabe, dass ich so ein bisschen “gutes Material” herstellen möchte, dass die Nächsten, die nach mir kommen, das besser abarbeiten können. Die genau wissen - okay, ich mache den Ordner auf, ich habe da vielleicht so was wie so eine Checkliste und kann einfach arbeiten. Um zu wissen, wo frage ich beispielsweise Mülltonnen an - diese kleinsten Dinge, die man vielleicht gerne mal vergisst. Das ist genial, das zu lernen und auch dieser Ablauf - wen man alles anfragen kann, wen man kennenlernt. Das macht mir richtig viel Spaß.

Lena: Ja, voll cool. Ich mein, wer kann auch sagen, ich habe als Student oder Studentin schon ein Festival mitorganisiert von so - ich besorge eine Mülltonne über ich buche den Artist und dann findet es wirklich statt - und das halt alles als Student zu machen. Ich finde das wirklich total bemerkenswert, dass das dann auch so groß wird. Also ich meine, es ist halt krass.

Emie: Wir haben in Wismar auch echt viele, die das schon mal machen durften als Student, also ungefähr seit 2000-2001 gibt es das Campus Open Air - das hat schon so eine richtige Tradition irgendwie. Und ganz, ganz viele, die das schon mal geplant haben, sind in den Eventbereich abgedriftet und arbeiten heutzutage auf den richtig großen Bühnen oder haben eigene Agenturen oder haben sich entschieden - ich mache Artist Care wirklich alleine und eigenständig. Das ist faszinierend und natürlich auch richtig schön zu sehen, was das beeinflusst. Und selbst wenn man nur im Hintergrund gearbeitet hat, beim Campus Open Air, gibt es viele, die gesagt haben - ja, vielleicht macht mir BWL gerade doch nicht so viel Spaß. Ich finde die Eventplanung und die Organisation viel, viel besser, oder ich finde das Finanzwesen noch besser und interessanter als nur der grobe Überblick. Ja, man lernt die Wirtschaft ganz, ganz real kennen.

Toni: Ja. Das ist doch das perfekte Stichwort. Es ist nämlich Zeit für unser Gewinnspiel. Wir haben den Zuhörer:innen ja versprochen, dass wir hier zwei Tickets für das Campus Open Air verlosen. Dazu müsst ihr einfach unter dem Instagrambeitrag dieser Folge “Ticket 14” kommentieren. Den veröffentlichen wir am 19. 2. auf unserem Account “studierenmitmeerwert und dem Account vom Campus Open Air. Markiert eure Festivalbegleitung, die ihr unbedingt mitnehmen wollt. Wir losen dann nach zwei Wochen aus, wer gewinnt und melden uns bei euch.

Lena: Viel Glück schon mal!

Toni: Jetzt zum krönenden Abschluss kommt unsere beliebte Frage: Was sind eure Top 3 Gründe, um ein Studium in Mecklenburg-Vorpommern anzufangen?

Emie: Ja, meine drei Gründe, warum ich eigentlich in MV geblieben bin. Also ich komme von hier. Ich wollte auch irgendwie bei meiner Familie und meinen Freunden in der Nähe bleiben. Ich hatte den Wunsch, an der Ostsee zu studieren und wirklich mit meinem Talent an den Strand zu gehen. Das hat auf jeden Fall geklappt und ich muss auch sagen, finanziell fand ich das hier auch sehr attraktiv - vielleicht so, das ist der halbe Punkt irgendwie dazwischen -, weil eigentlich war es mir superwichtig, eine Hochschule zu haben, die gutes Ansehen hat, auch deutschlandweit und wo ich die Möglichkeit habe mit Praxisbezug. Deswegen absolut - DIE Hochschule.

Lena: Dankeschön.

Joshi: Also mit Top 3 Gründen finde ich ein bisschen schwierig. Ich glaube, ich habe mich eher über das Studium hier immer mehr in den Ort verliebt und auch in das Leben hier. Und ich glaube, man muss nicht immer einen Grund haben, um irgendwohin zu gehen, sondern man kann sich mit der Zeit an dem Ort wohlfühlen und immer mehr involviert fühlen und plötzlich in einem Fachschaftsrat sein und Open Airs mit organisieren und dann den Ort schätzen lernen.

Lena: Ja, sehr schön. Vielen Dank. Das waren gute Gründe. Sehr philosophisch. Vielen Dank und auch vielen Dank für eure Antworten und für eure Einblicke in euer Studium, in das Campus Open Air, in euer Engagement bei den Fachschaften, beim AStA. Wir sind jetzt am Ende der Folge angekommen und verabschieden uns.

Toni: Auch noch mal von mir. Danke. Das war wunderbar spannend. Ich weiß jetzt auf einmal, wie man - ja, vielleicht weiß ich es nicht genau -, aber ich kann es mir vorstellen, wie man ein Open Air organisiert. Das ist verrückt, aber sehr cool.

Emie: Wir freuen uns, dass wir dabei sein konnten.

Joshi: Vielen Dank.

Lena: Tschau.

Toni: Ich bin echt immer noch voll beeindruckt von der Festival-Orga und allem, was Emie und Joshi uns heute erzählt haben.

Lena: Ja, ich auch. Und damit wir und ihr das alles noch besser behalten können, kommen jetzt für euch.

Lena: Die Drei Mein Take Aways dieser Folge

Len: 01. Ein Studium an der Hochschule Wismar ist super praxisnah. Emie war schon auf richtigen Baustellen in ihrem Bauingenieurwesen Bachelor unterwegs und Joshi arbeitet als Architektur-Master in top ausgestatteten Ateliers und tollen Werkstätten. 2. Engagement in Fachschaften oder dem AStA lohnt sich. Die beiden haben uns von vielen Vorteilen berichtet. Ihr lernt neue Leute kennen, baut ein Netzwerk in der Hochschule auf und könnt die Interessen der Studierenden durchsetzen und natürlich auch tolle Partys organisieren und feiern.

Toni: Apropos Orga - Take Away Nummer 3: Die Festival-Profis. Ich bin total überrascht, dass da so viel Orga hinter dem Campus Open Air steckt. An Mülltonnen hätte ich persönlich jetzt, glaube ich, nicht gedacht. Wie Emie ja aber erzählt hat: Der ganze Aufwand lohnt sich genau dann, wenn die Besucher:innen tanzen und eine gute Zeit haben. Und heute noch ein Bonus Takeaway - das Gewinnspiel für zwei Campus Open Air Tickets läuft ab dem 19:02. Falls ihr noch mal die genaueren Infos braucht, schaut mal bitte in unsere Shownotes. Viel Glück dabei!

Lena: Damit endet unsere Folge 14. Ich fand es super und ich hoffe ihr auch. Lasst uns gerne Feedback und Themen Wünsche da.

Toni: Wir freuen uns immer über Post. Schreibt uns also eine Instagram DM an den Account "studierenmitmitmeerwert". Alles klein und zusammengeschrieben und mit doppelt “e” wie das Meer.

Lena: Wir hören uns dann bald zur nächsten Folge.

Toni: Und falls ihr es so lange nicht ohne uns haltet, dann warten schon viele weitere tolle Folgen vom Podcast auf euch. Die findet ihr auf Spotify oder Audible. Genauso auf vielen anderen Streamingdiensten oder auch auf studierenmitmeerwert .de.

Lena: Viel Spaß beim Hören. Tschüssi!

Lena: Der Podcast “Campus Insights MV” ist Teil des Projekts "Studieren mit Meerwert".

Lena: Eine Kampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Lena: Produziert im Auftrag des Landesmarketings MV.

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