Folge 8 - Praxisbezogener Rundumblick für die Agrarwirtschaft - Studieren an der Hochschule Neubrandenburg

Shownotes

Was macht das Studium an der Campus-Hochschule Neubrandenburg aus? Unsere Gäste der Folge, Annemarie und Jan sagen: eine familiäre Atmosphäre, ein enger Verbund aus Studierenden und Hochschulmitarbeiter:innen, kurze Wege zwischen Hochschule, Natur und Kulturangeboten, die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis und dass keine Matrikelnummern benötigt werden. In dieser Episode sprechen wir mit den beiden über ihr Studium “Agrarwirtschaft”. Sie erzählen uns von den vielfältigen Themen des Studiengangs, von der Lehre und dem Leben an der Hochschule und von ihrer Rolle als Studiengangsbotschafter:innen. Außerdem berichten sie über das Projekt "Physics for Food – Eine Region denkt um!", bei dem sie als wissenschaftliche Hilfskräfte schon aktiv bei der Forschung auf dem Feld, im Labor und im Gewächshaus mitwirken können. Kurz gesagt: Euch erwarten viele Insights zur Hochschule Neubrandenburg, spannende Einblicke in das Agrarwirtschaft-Studium und Inspirationen für die Zukunft in diesem Bereich - also Folge an und Wissen tanken.

Mehr zum Projekt physics for food (und zum Video): https://physicsforfood.org/

Für Fragen und Feedback schreibt uns: eine Direct Message (auch als Sprachnachricht) an den Instagram-Account studierenmitmeerwert https://www.instagram.com/studierenmitmeerwert/

Habt Ihr Campus Insights für uns, oder wollt uns zeigen, wo ihr uns zuhört, dann markiert uns in einem Beitrag oder in einer Story mit #studierenmitmeerwert oder #campusinsightsmv

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FOLGE 7 - Campus Insights MV- Studieren mit Meerwert

Annemarie: Wir haben keine Matrikelnummer, sondern wir werden mit unserem Namen angesprochen.

Annemarie: Wir werden mehr Leute auf der Welt und allein in Deutschland und die müssen alle ernährt werden.

Jan: Wir sind der Big Apple in Deutschland.

Lena: Hallo und herzlich willkommen beim Podcast Campus Insights MV - Studieren mit Mehrwert.

Toni: Hier sind wieder Toni und Lena und wir freuen uns, dass ihr bei unserer achten Folge dabei seid. Heute sprechen wir über die Hochschule Neubrandenburg und über nachhaltige Innovation. Es geht nämlich um das Projekt “Physics for Food”.

Lena: Bevor wir damit aber richtig loslegen, schauen wir nochmal zurück auf unsere letzte Folge. Da ging es um die Hochschule Wismar, genauer gesagt die StartUpYard und als Gäste waren da Enrico und Carolin bei uns, die sich in diesem Projekt das Veranstaltungs-und Projektmanagement und um die Werkstattleitung kümmern und selber mal an der Hochschule Wismar studiert haben. Sie haben uns ganz viel zu den verschiedenen Möglichkeiten erzählt, die die StartUpYard für Studierende und für Hochschulmitarbeiter*innen bietet. Da ging es zum Beispiel ganz viel Community und den Austausch, um die Förderung von guten Ideen. Es ging darum, schon im Studium für die Praxis zu lernen, ums Ausprobieren und natürlich ging es ums Netzwerken. Wenn ihr jetzt neugierig seid, was das eigentlich so für Möglichkeiten sind und wie ihr die nutzen könnt, dann hört euch doch nach dieser Folge gleich auch noch mal Folge sieben an. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Toni: Das war wirklich eine coole Folge. Und Jonas hat uns auch gleich dazu geschrieben, denn er studiert selbst an der Hochschule Wismar und hat auch schon ein paar Veranstaltungen von der Start-Up Yard besucht. Er empfiehlt es auf jeden Fall jedem Studi weiter. Und genau diese Empfehlungen geben wir gerne an euch weiter.

Lena: Genauso wie die Empfehlung, uns mal zu schreiben, eure Meinung zum Podcast oder zu einer bestimmten Folge, eure Erlebnisse in der Uniwelt und einfach alles, was ihr sonst noch so mit uns teilen möchtet. Das macht ihr am besten mit einer Instagram DM an den Account studierenmitmeerwert.

Toni: Alles klein und zusammengeschrieben und mit doppel E wie das Meer.

Lena: Oder durch eine Markierung in einem Beitrag oder in einer Story mit dem Hashtag #studierenmitmeerwert oder mit dem Hashtag #campusinsightsmv. Die Kontaktmöglichkeiten stehen natürlich auch in den Shownotes. So, und damit starten wir mit dem heutigen Thema und erzählen euch zur Einleitung kurz etwas über die Hochschule Neubrandenburg. Die Hochschule vereint die Themen Natur, Gesundheit und Ernährung. In diesen Gebieten könnt ihr Studiengänge belegen, wie zum Beispiel Lebensmitteltechnologie, Geoinformatik, Soziale Arbeit oder Agrarwirtschaft. Genau darüber sprechen wir nachher im Interview auch noch mal mehr. Wichtig ist auch: Die Lehre an der Hochschule Neubrandenburg ist fachübergreifend, sehr praxisnah und ihr werdet schon während eures Studiums mit wichtigen Arbeitgebern hier aus der Region zusammengebracht. Heißt: Ihr habt auch viele Vorteile bei der späteren Jobsuche.

Toni: Außerdem ist das Betreuungsverhältnis an der Hochschule super. Das heißt, ihr habt einfach kurze Wege zu euren Dozent*innen. Vor allem als Ersti ist das richtig wichtig.

Lena: Ja, finde ich auch. Auch in den späteren Semestern ist das wirklich praktisch, wenn man mal Hilfe braucht oder sich einfach austauschen möchte. Das war es jetzt aber erstmal von uns zur Hochschule Neubrandenburg. Mehr dazu und zum Projekt “Physics for Food” erzählen uns heute die beiden Gäste unserer Folge. Wir begrüßen Annemarie Schea und Jan Lippitz.

Toni: Hallo ihr beiden. Herzlich willkommen im Podcast.

Jan: Moin.

Annemarie: Moin!

Lena: Hi. Ja, wie bei jeder Folge starten wir auch heute damit, euch vorzustellen. Wir haben dazu mal recherchiert, was das Internet so über euch weiß. Annemarie, wir starten mit dir. Du studierst Agrarwirtschaft im Master an der Hochschule Neubrandenburg und du schreibst gerade deine Masterarbeit. Viel Erfolg schon mal von uns! Du bist zusammen mit Jan Studiengangsbotschafterin und als Studiengangsbotschafterin hast du zusammen mit deinem Team auch den Podcast “Feed Talk” ins Leben gerufen. Du hast also schon ein bisschen Podcast-Erfahrung.

Toni: Haben wir noch etwas Wichtiges übersehen oder möchtest du noch etwas ergänzen?

Annemarie: Oh nee, ich glaube, das reicht zu mir erstmal.

Lena: Okay, perfekt. Dann kommen wir jetzt mal zu dir, Jan. Du studierst auch Agrarwirtschaft im Master an der Hochschule Neubrandenburg und so wie Annemarie hast du in Neubrandenburg auch schon deinen Bachelor in Agrarwirtschaft gemacht. Du bist wie gesagt auch Studiengangsbotschafter und du bist Papa. Daher erstmal die Frage an dich: Wie ist es denn so, mit Kind zu studieren?

Jan: Danke erstmal für die Einladung, hier im Podcast teilnehmen zu dürfen. Wie ist es, zu studieren mit Kind? Also es ist auf alle Fälle, was wir gemerkt haben, also wir beide als Eltern, dass man die Zeit sich anders einteilt. Das heißt, man ist nicht mehr den ganzen Tag an der Uni und leidenschaftlich am Studieren, sondern man muss auch das Kind noch mit reinbringen. Da haben wir aber den Rückhalt im Fachbereich, der ist sehr groß und den haben wir da. Also von den Professoren, von den Kommilitonen, von den Freunden. Und die Möglichkeit wird auch geboten an der Hochschule, dass man wickeln kann. Da sind wir noch ein bisschen am Rumprobieren, dass jeder Fachbereich, also jedes Haus hier Wickeltische bekommt, dass es auch in Zukunft möglicher ist, mit Kind zu studieren, also auch mit jungen Kindern. Ansonsten sind wir aber ziemlich froh, hier mit Kind studieren zu können.

Lena: Das klingt schön, voll gut!

Toni: Stimmt das alles so oder möchtest du noch was hinzufügen?

Jan: Nein, der Rest stimmt. Also das habt ihr gut recherchiert.

Lena: Super. Dann kennen wir euch jetzt ein bisschen besser und starten direkt mal rein mit der ersten fachlichen Frage. Wir wollen nämlich gerne zum Start von euch wissen, wie ist es denn so, in Neubrandenburg zu studieren? Also was macht das für euch so aus?

Annemarie: Tja, was macht es aus? Also wir können jetzt mit dem typischen Gedöns anfangen, warum man in MV studiert. Also wir haben natürlich das Wasser, wir studieren da, wo andere Urlaub machen. Damit werben wir quasi immer. Das stimmt auch. Das ist auch sehr schön. Wir haben auch vor unserer Nase direkt den wunderschönen großen Tollensesee, der umkreist ist von Mischwäldern. Ja, wir haben den Strand vor unserer Nase und wir haben eine super schöne kleine Altstadt hier in Neubrandenburg, wo wir zu Fuß nur ungefähr zehn Minuten von der Hochschule aus brauchen. Und das macht viel aus. Wir haben auf unserem Campus noch die Wohnheime. Vier Stück insgesamt heißt, da haben enorm viele Studierende von uns Platz direkt auf dem Campus zu wohnen. Sprich ich fall aus dem Bett und laufe fünf Minuten zum zu meinem Hörsaal, um dort den Unterricht anzutreten. Also das ist ein enormer Vorteil. Man kriegt voneinander total viel mit von Studierendenpartys bis zu irgendwelchen Gemeinschaftsabenden, Kochabenden etc.Draußen an den grünen Bänken, das sind quasi unsere Ess-und Sitzmöglichkeiten von der Mensa aus auf dem Campus. Da gibt es auch regelmäßige Treffs. Das gesamte Studentenleben findet quasi auf diesem Campus statt und das macht ganz viel aus. Und dann habt ihr Jan ja schon zum Thema Kind angesprochen. Wir reden auch immer wieder davon, dass wir eine sehr familiäre Hochschule sind. Also der Verbund ist total eng. Ich glaube, wir sind zurzeit knapp über 2.000 Studierende. Sprich wir haben keine Matrikelnummer, sondern wir werden zwischen Mitarbeitern, Profs und Studierenden auch mit unserem Namen angesprochen. Der Kontakt ist also sehr eng. Die Vertrautheit ist da.

Lena: Das haben wir auch schon im Intro erzählt, dass das ja gerade als Ersti auch super angenehm ist, wenn man eben zu jemandem gehen kann, zum Dozent mal gehen kann, zur Dozentin und auch eine Frage stellen kann. Und die weiß dann auch okay, wer spricht eigentlich gerade mit mir und nicht okay, ich muss erst mal die Matrikelnummer nochmal finden und keine Ahnung was alles. Ja, total gut. Möchtest du was ergänzen, Jan?

Jan: Ja, ich würde gern was ergänzen und zwar zur Persönlichkeit. Was du eben auch angesprochen hast mit den Erstis, die jetzt für ein Jahr ankommen. Wir bezeichnen uns ja selber auch als Campu- Hochschule. Das heißt also alles findet an einem Ort zentral statt, was Annemarie auch gesagt hat. Und das Schöne ist, dass jeder Fachbereich hat sozusagen sein eigenes Haus und da wissen die Studierenden auch sofort: Okay, ich bin Haus 3 jetzt bei den Agralern zum Beispiel, bei den Agrarwissenschaftlern und in der obersten Etage finde ich meine Professoren und das ist eigentlich super ausgezeichnet. Also von der Beschilderung, aber auch, dass man einfach weiß Okay, ich kann jetzt auch 17 Uhr noch zu jemandem gehen, weil ich gerade noch eine Frage habe und die ist bis jetzt eigentlich immer beantwortet worden. Also wir haben noch nie irgendein Kommilitonen schimpfen hören, dass er gesagt hat, hier wurde fast nichts beantwortet, ich bin im Regen stehen gelassen worden. Also das ist ziemlich schön eigentlich. Wir schätzen das sehr an der Hochschule und an den Professoren und Mitarbeitern.

Lena: Ja, total gut. Und zu Neubrandenburg. Habt ihr noch mal Sachen, die man unbedingt machen sollte in Neubrandenburg, die vielleicht noch nicht so bekannt sind, wenn man da mal hinfährt?

Annemarie: Also als erstes schießt mir im Kopf, das ist nicht direkt in Neubrandenburg, aber mit Auto ein Stückchen weiter entfernt. Das sind die Ivenacker Eichen. Also wenn man Bock auf Natur hat und man will mal weg vom Bildungsstandort und vom Trubel dann ab in die Natur zu den Ivenacker Eichen. Das ist ein riesen Wildpark. Da gibt es sogar einen Baumwipfelpfad und da stehen alte Bäume, die sind über 1000 Jahre alt. Dementsprechend ist auch der Durchmesser und die Höhe Wunderschön, gerade jetzt zu der Jahreszeit, zu der goldenen Jahreszeit ist das natürlich ein Abstecher wert. Und ansonsten bei uns, da war ich selbst noch nie, aber höre immer wieder, dass man da unbedingt mal hingehen soll. Das ist das Schauspielhaus in Neubrandenburg. Da gibt es Kabarettauftritte, Bands treten auf, was weiß ich, Poetry-Slam gibt es da bestimmt auch. Also alles, was es an Kultur gibt durchweg. Und das soll da eine echt coole Schiene sein. Auch ein bisschen alternativ verteilt. Und ich glaube, das wäre mal ein Tipp und auch an mich selbst einmal hinzugeben.

Jan: Noch am Ende deines Studiums. Genau. Was ich aber noch ergänzen kann, also das sind super Vorschläge, die Annemarie schon genannt hat. Die sind auch wirklich schön, die Spots. Ich kann noch hinzufügen zum einen den Müritz Nationalpark ist auch eine Dreiviertelstunde oder halbe Stunde Fahrt mit dem Auto entfernt von Neubrandenburg. Aber auch einfach, wenn man direkt von der Hochschule aus Richtung Sege, Tollensesee, Richtung Broder raus. Also das ist wunderschön, dieser tolle Mischwald, auch mit dem Relief dann in der Natur. Das ist hier eigentlich platt. Also das ist eben nicht, das ist keine Ebene hier und dadurch sieht man manchmal nur einen Baum. Manchmal sieht man aber auch 100 Bäume und es ist einfach wunderschön hier. Und was ich kulturell noch hinzu sagen kann, ist die Konzertkirche. Wir haben ja hier die Kulturkirche, das ist aus einer alten Kirche entstanden und die wurde aber nach dem Krieg komplett kernsaniert und da wurde dann ein Konzertsaal reingebaut. Und da finden auch zum Beispiel unsere Immatrikulationsfeiern statt von den Studiengängen von der Uni. Und es hat eine wundervolle Akustik und man kann auch gerne mal tatsächlich der Philharmonie von Neubrandenburg lauschen. Das ist ein tolles Erlebnis.

Lena: Da haben wir ja ein paar Tipps eingesammelt. Oh Annemarie hat noch einen!

Annemarie: Ja, ich wollte mal vielleicht noch ein, zwei Sachen ergänzen, damit es für manche nicht so langweilig ist mit unserem kulturellen Input. Wir haben natürlich auch ein Kino und Schwimmhallen und ein paar Bars. Also jede Menge Bars für Neubrandenburg, würde ich sagen. Und zwar in alle Himmelsrichtungen von Neubrandenburg. Für jeden Typen gibt es da was. Und genau wir haben auch einen Club, mehrere kleine, einen großen. Ich glaube, das Kolosseum ist das größte bei uns.

Lena: Ja, perfekt.

Jan: Und die sind alle fußläufig erreichbar. Also in einer kurzen Zeit. Also das ist wirklich von der Hochschule aus oder vom Campus super.

Lena: Noch besser. Danke für die Tipps. Wir schwenken jetzt ein bisschen rüber zum Thema Studium. Ihr habt ja im Bachelor beide dual studiert an der Hochschule Neubrandenburg. Und das ist ja etwas Besonderes und auch ein bisschen anders als ein in Anführungsstrichen normales Studium. Wie ist denn das duale Studium bei euch aufgebaut? Wie war das so?

Jan: Also das duale Studium wird blockweise abgehalten. Das heißt, wir beginnen am Anfang des Studiums mit der Lehre für ein Jahr, also für zwei Semester und kommen dann für ein Semester an die Hochschule, haben in der Zwischenzeit schon sehr viel Praxiserfahrung auf dem Betrieb mitbekommen oder vielleicht sogar auf zwei Betrieben und sind das erste Hochschulsemester dann hier, lernen die Grundlagen in der Theorie, können das auch sehr gut verknüpfen durch den bereits erfolgten praktischen Part und sind im vierten Semester sind wir dann zum Abschluss der Lehre nochmal zurück auf den Betrieb oder auf den zweiten Betrieb und können oder absolvieren wir dann unsere Zwischenprüfung und unsere Abschlussprüfung - im August, September findet das immer statt, also relativ spät. Man ist dann auch die Semesterferien über auf dem Betrieb und lernt noch und ist dann ab Semester fünf bis neun ist man dann in der Regelstudienzeit hier zurück an der Hochschule und absolviert den Rest bis zum Bachelor.

Toni: Jetzt hast du viel genannt, was gut ist bei diesem dualen Studium. Gibt es da noch so meinetwegen jetzt zwei, drei Punkte, wo ihr sagt, das ist so cool an einem dualen Studium, warum man das machen sollte. Also was noch mal so richtige Vorteile-Vorteile?

Jan: Ich fand im dualen Studium auf alle Fälle Vorteile waren, dass man finanziell besser aufgestellt ist. Man muss sich nicht kümmern darum, dass man in den Semesterferien arbeiten geht, also für den ersten Teil auf alle Fälle des Studiums. Und man sammelt sofort praktische Erfahrungen. Ich selbst komme nicht aus dem praktischen Bereich, also aus der Landwirtschaft. Ich bin einfach nur in einem Vorort groß geworden von Brandenburg und konnte dadurch super Erfahrungen sammeln. Also ich habe natürlich auch meine Fehler gemacht und auch Maschinen selbst überhaupt nicht erkannt und es wurde mir dann lustigerweise nähergebracht. Das fand ich sehr schön, habe ich bis jetzt auch behalten. Aber einfach, dass man die Praxis mit der Theorie verknüpfen kann und genauso auch im Studium die Theorie mit der Praxis, das fiel mir bis jetzt sehr positiv auf und habe ich bis jetzt auch einfach so behalten, dass es nur ein Mehrwert war.

Annemarie: Ja, bei mir war es so, also ich bin auch Quereinsteigerin. Ich komme auch gar nicht aus der Landwirtschaft und wusste auch gar nicht, ob ich das bis zum Ende überhaupt studieren möchte oder ob das was für mich ist. Ich habe das mit der Lehre begonnen, um einerseits wie Jan auch schon meinte, Praxis und Theorie miteinander verknüpfen zu können, schon mal reinschnuppern zu können, was da eigentlich passiert. Und von damals bis heute hat mir diese Ausbildung, die ich ja durch das duale System dann schon nach anderthalb Jahren absolviert habe, immer wieder den Druck rausgenommen. Hey, wenn es mit dem Studium nichts wird oder wenn irgendwas passiert, ich habe wenigstens schon eine Lehre. Also ich habe irgendwas in petto, womit ich was anfangen kann, falls was passiert oder wo ich mit anknüpfen kann, whatever. Das nimmt so viel Dampf raus und das ist super angenehm.

Lena: Ja, das kann ich mir vorstellen. Total gut.

Toni: Und jetzt habt ihr eben beide schon gesagt, dass ihr quasi gar nicht im Voraus schon geprägt wart. Deswegen die Frage, wie seid ihr am Ende zu dem Studiengang Agrarwirtschaft gekommen?

Lena: Wer möchte anfangen?

Annemarie: Ja, dann fang ich mal an. Ist eigentlich eine richtig lange Story, aber ich versuche es mal kurz zu halten. Im Endeffekt bin ich durch Zufall darauf gestoßen. Ich habe nach langer Überlegung, nach langem Hin und Her meine Interessen zusammengepackt, habe gegoogelt, was gibt es für duale Studiengänge? Und damals gab es noch nicht so viele. Ich habe 2017 mal im Internet geguckt, was bietet Deutschland? Und ich wollte natürlich in der Nähe von meiner Heimat bleiben, wenn es ginge. Und so kam es auch. Ich habe geguckt, Veterinärmedizin wäre interessant gewesen. Und dann habe ich mir den Modulkatalog mal angeschaut und dachte mir so: Boah nee, da ist mir Freizeit dann doch noch ein bisschen zu wichtig. Und dann war ich weiter runter gescrollt und dann kam da gleich Agrarwirtschaft ins Auge gesprungen. Und dann hatte ich die Entscheidung zwischen Dresden und Neubrandenburg im dualen System und Neubrandenburg schien mir da irgendwie ein bisschen für mich persönlich die bessere Wahl. Und ausschlaggebend war natürlich nicht nur mein Interesse an der Arbeit mit Menschen, Tieren und in der Natur. Also sprich Biologie spricht ein bisschen rein, Geografie spricht ein bisschen rein, Soziologie, Anatomie und sowas, sondern ich komme aus einem Umfeld, wo die Thematik Ernährung, Umwelt, Politik und so weiter immer wieder thematisiert wird. Und dann dachte ich mir: Boah, irgendwie sind hier gerade hier in der Berliner Vorstadt sind alle so viel am Meckern, gerade in dieser Thematik. Wir sind alle in unserer Bubble und warum sich nicht selbst eine Meinung bilden? Genau und das habe ich getan und das tue ich bis heute. Und ich bereue es gar nicht. Ich bin total zufrieden mit meiner Entscheidung und ich entdecke immer wieder neue Sachen, auch wenn man sich natürlich spezialisiert in eine Richtung oder zwei. Es gibt immer noch so viel zu erfahren. Die Branche ist so groß und so vielfältig, das ist so unfassbar und ich bin natürlich gespannt, wo es noch hinführt.

Lena: Ja, total interessant. Dankeschön. Jan, möchtest du nochmal deine Story erzählen?

Jan: Gerne. Bei mir ging es eigentlich los. Ich habe gerade währenddessen Annemarie schon ein bisschen was erzähl hatt, mal das Revue passieren lassen. Bei mir ging es eigentlich los. Ich habe damals nach dem Abi ein Auslandsjahr gemacht und war vorher schon so ein bisschen durch den Freund mitgenommen worden in die Landwirtschaft und habe damals dann im Ausland auf einer Farm gearbeitet und fand das total spannend. Fand das super, dass man einfach so praktisch unterwegs ist, den ganzen Tag an der frischen Luft. Und irgendwie geht man immer mit einem fröhlichen Gefühl nach Hause, immer mit so einem Lachen. Und dann war ich wieder in Deutschland und habe überlegt, okay, was mache ich jetzt eigentlich? Und hatte mich dann aber doch für meinen ersten Wunsch entschieden und zwar Theologie zu studieren. Also was völlig anderes. Habe es ein Semester gemacht und habe gemerkt: Okay nee, ich brauche irgendwas in der rechten Hand und brauche ich irgendein Werkzeug oder in der linken Hand brauche ich ein Buch. Also ich muss Praxis und Theorie super kombinieren können. Na ja, dann fiel der Entschluss in Neubrandenburg Agrarwirtschaft zu studieren, dual, weil ich hatte mir damals noch den Modulkatalog von Triesdorf durchgelesen in Bayern. Und da habe ich aber gesagt, so wie bei Annemarie, wenn ich es jetzt nicht durchziehe bis zum Schluss, dann bin ich da irgendwie oder unglücklich bin, bin ich unten in Bayern und dann muss ich wieder zurückziehen. Und dann habe ich erst mal gesagt, ich komme nach Neubrandenburg und dann habe ich hier den Job bekommen zum "Werde Welternährer", also zum Studiengangsbotschafter und habe mich einfach in diese Stadt verliebt, habe mich in meine jetzige Freundin verliebt hier. Wir haben das Kind zusammen hier und ich schwärme einfach für Neubrandenburg, weil es hat so viel Charme. Also die Hochschule macht es einfach so, so toll, so familiär hier, dass man irgendwie bleiben möchte. Und seitdem werbe ich auch dafür. Und das finde ich immer ganz lustig. Und vorbelastet war ich eigentlich gar nicht. Mein Opa hat zwar in Dummerstorf promoviert, aber das war für mich okay. Der hat halt hier in der Landwirtschaft seinen Doktor gemacht, aber ist dann in den Tagebau zurück. Das war für mich auch keine Nähe. Und dadurch kam es eigentlich durchs Ausland so richtig, glaube ich, durchs Ausland, durch den Freund.

Lena: Okay, vielen Dank. Und wir haben uns außerdem noch gefragt: Wo und wie lernt ihr in eurem Studiengang Agrarwirtschaft eigentlich? Also passiert das alles im Hörsaal? Habt ihr auch Praxisveranstaltungen, Exkursionen oder wie sieht euer Studienalltag so aus?

Jan: Also das ist sowohl im Bachelor als auch im Master eigentlich so, also im Bachelor noch eher, dass man anfängt, im Grundstudium sehr viel in den Hörsälen zu sitzen und das ganze Fachwissen um die Ohren gehauen zu bekommen, was man sich niederschreiben muss und dann eigentlich im Wohnheimzimmer oder in der WG selbst beibringen muss, nochmal, dass man sich noch mal alles ruhig durchliest. Und je weiter man eigentlich kommt im Studium, also sobald man dann die Wahlpflichtmodule hat, werden die Seminargruppen kleiner. Man ist vermehrt in Seminarräumen oder auf Exkursionen schon und weniger in den Hörsälen. Das ist auch im Master eigentlich so, was ich bis jetzt so sagen kann, dass man, man hat eine Gruppenstärke von 10 bis 20 Mann. Also das ist schon viel, wenn man 20 Mann hat eigentlich so.

Lena: Das ist wie in einer Klasse, oder?

Jan: Genau so eine Klassenstärke. Also so ein sehr kleiner Kurs, was auch sehr entspannt ist. Die Professoren werden lockerer beim Sprechen und es wird besser vermittelt, weil man auch einfacher mitkommt. Die Ablenkungen sind nicht so hoch. Und du hattest eben noch angesprochen Exkursion: Pro Modul findet immer eine Exkursion statt, wenn nicht sogar zwei. Also man ist sehr viel in der Praxis unterwegs. Man ist auf Feldern, man ist bei Landtechnikherstellern, man ist in der Wirtschaft unterwegs, in der Verwaltung gibt es auch ab und zu Exkursionen oder man fährt in die Natur raus, weil da gerade ein Praxisbeispiel ist von wegen Moorschutz, was halt zu Umweltpolitik passt und es ist sehr vielfältig und sehr praktisch.

Lena: Die Moorforscher hatten wir vor zwei Folgen, nee vor drei Folgen glaube ich bei uns sehr passend.

Jan: Ach, spannend!

Toni: Willst du noch anknüpfen, Annemarie?

Annemarie: Höchstens kann ich noch was zur Ausstattung von uns sagen. Wir haben natürlich Vorlesungssäle, wir haben Seminarräume und unser Fachbereich, also gerade die Agrarwirte haben draußen noch ein Gewächshaus, einen Schaugarten und eine Landtechnikhalle neben den Chemielaboren, Bodenkundelaboren, Pflanzenschutzlaboren und all sowas. Sprich wir haben nicht immer in einem Seminarraum Unterricht, sondern wir gehen auch mal in die Landtechnikhalle zum Modul Landtechnik passt sehr gut und gehen an die Maschine oder an einen Teil einer Maschine, der extra nur dafür gebaut wurde, um das praktisch zu zeigen. Wie funktioniert zum Beispiel eine Drille oder wie funktioniert eine Melkanlage? Wie funktioniert ein Teil eines Hühnerstalls oder so was. Also ein Fütterungssystem und so was. Wir gehen in den Schaugarten raus, wo unser Verantwortlicher Bernd Schulze extra immer anpflanzt, was gerade thematisiert werden soll. Sprich wir probieren Gerste aus, wo gedüngt wird, Gerste wo nicht gedüngt wird im Vergleich dann noch einen Gerstenversuch mit und ohne Pflanzenschutzmittel. Wir bauen Kulturen an, die hier nicht so üblich sind in Deutschland, wir probieren uns aus mit Soja oder Nutzhanf und so was alles. Das wird angebaut, da gehen wir raus und haben Unterricht. Und die Studis werden dann dazu gebeten, selbstständig auch in den Schaugarten zu gehen und zum Beispiel zu bonitieren. Bonitieren bedeutet, ich gehe raus und beobachte das Wachstum einer Pflanze über mehrere Wochen und Monate und verschriftliche das Ganze. Und damit sich das einfach besser einprägt, damit das drin ist in uns, damit wir nachher auf Arbeit wissen. Ich stehe auf dem Feld: Worum handelt es sich hier? In welchem Wachstumsstadium befindet sich die Pflanze? Wann sollte ich spritzen oder wann sollte ich Unkraut entfernen, mechanisch also dann die biologische Variante? Und im Gewächshaus das gleiche. Das passiert dann eher im Winter, wenn wir draußen nicht viel machen können, dass wir im Gewächshaus dann die Botanikvorlesungen haben, sprich die Biologie der Pflanzen dort besprechen an den Pflanzen selbst.

Toni: Ja, das klingt toll, dass es so aktiv übergreifend ist. Also auch quasi nicht nur durch Praxis und Theorie, was ja durch das Duale eh gegeben ist, aber auch quasi in der Theorie, in dem Theorie Teil des Studiums, dass ihr da auch nochmal Praxis mit vermittelt bekommt, finde ich irgendwie toll.

Annemarie: Genau, ja.

Jan: Ich hätte noch was zu ergänzen. Und zwar Annemarie hatte jetzt viel den Landtechnik und den pflanzlichen Part angesprochen, also die Pflanze. Und wir haben aber auch zum Beispiel einen Zerlegeraum. Also im Grundstudium findet immer ein Seminar statt, dass man dann auch Tierorgane kennenlernt, also echte Tierorgane. Das ist super, das wird einem nahe gebracht und man kann auch rausgehen. Also wenn einem schlecht wird, ist nicht bindend. Und genauso aber auch finden zum Beispiel die Agrarchemie-Vorlesungen sowohl im Hörsaal statt als auch im Labor. Also wir müssen dann auch selber Bodenanalysen durchführen und es wird immer geführt. Aber das ist eigentlich sehr schön, was nahegebracht wird. Und mir ist noch aufgefallen, wir beginnen eigentlich immer damit oder wir setzen voraus, dass keiner eine Voraussetzung hat hier im Studium, weil wir eben wirklich von Grund auf lernen: Okay, was ist eine Drille? Wie funktioniert das Pflanzenwachstum oder wie wird das so vollzogen von der Pflanze? Und das ist eigentlich sehr schön. Also auch für Leute, die noch nicht ganz wissen, okay, ich kenne zwar die Agrarwirtschaft, aber weiß jetzt nicht explizit, was da eigentlich im Einzelnen passiert. Das wird einem alles hier Stück für Stück beigebracht.

Annemarie: Genau. Und wer zum Beispiel in der Schule, in Biologie vielleicht nicht so zufrieden mit seiner Leistung war, der kriegt das hier alles nochmal von Grund auf beigebracht. Also, wir gucken uns tatsächlich noch mal an, wie ist eine Pflanzen- und eine Tierzelle aufgebaut? Und das in einem Mikroskopierraum, wo wirklich nur ein Mikroskop steht und wir uns diese Zellen unter die Linse schieben und reinschauen und gucken: Ah, okay, da haben wir noch die Zellwand, das Mitochondrium und so weiter und so fort. Was tut dieser Zellbestandteil eigentlich? Und der Grundstein wird noch mal neu gelegt.

Lena: Ich habe immer, wenn ich "Mitochondrien" höre, dieses “Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle.” Ist das so?

Annemarie: Genau. Ja, ja.

Toni: Übergang zu den Studiengangsbotschafteraufgaben. Und zwar haben wir ja vorhin schon angesprochen, dass ihr das beide seid. Und wenn ihr Lust habt, nein, nicht wenn ihr Lust habt, ihr erzählt uns jetzt einfach, was ihr da für Aufgaben habt und warum ihr euch dafür engagiert habt.

Jan: Die Aufgabe des Studiengangsbotschafter oder der Studiengangsbotschafterin besteht eigentlich darin, dass wir das Studium nach außen tragen. Also wir versuchen den Studiengang nach außen hin zu präsentieren, zum Beispiel in Podcasts. Wir gehen aber auch an Schulen. Also wir haben verschiedenste Kooperationen mit der Berufsschule in der Prignitz. Wir fahren nach Anklam zum Gymnasium. Wir sind dafür da, wenn hier der “HIT” ist, also der Hochschulinformationstag, dass wir Vorträge extra ausarbeiten und natürlich auch halten, dann eben das Studium erklären. Wir erklären das Studium aus unserer Sicht mit Tipps und Erklärungen. Wir führen aber auch durch die Hochschule und wir sind zum Beispiel auch dafür da auf Messen manchmal, dass wir da die Hochschule repräsentieren, also auf Bildungsmessen oder jetzt zum Beispiel Agrarmessen. Wir waren auch vor ein, zwei Jahren selbst dann auf der “Mela”, auf der Mecklenburgischen Landwirtschaftsausstellung. Aber auch, dass zum Beispiel bei Rückfragen der Professoren oder des Marketingbüros, dass dann noch mal kleine Sachen geklärt werden. Also, wie findet ihr das? Würdet ihr das anders machen? So ein bisschen der Ansprechpartner, das Sprachrohr. Genau dazu ist eigentlich meine Arbeitsbeschreibung. Hast du was hinzuzusetzen, Anne?

Annemarie: Eigentlich weniger. Also wir werden auch immer dazu angehalten, neue Ideen zu finden. Also was können wir vielleicht für neuen Input als Studiengangsbotschafter da reintun für unseren Fachbereich, um Werbung zu machen, um wirklich das zu erreichen, was wir möchten? Also im Endeffekt ist das natürlich eine gewisse Studienanzahl zu erreichen und unseren Studiengang deutschlandweit zu bewerben. Also wir wollen natürlich nicht nur in MV, Brandenburg, Sachsen-Anhalt bleiben, sondern auch noch darüber hinausgehen. Und eine Idee war zum Beispiel eben dieser Podcast “Feed Talk”, gerade in der Coronazeit, weil wir da ja nicht von Angesicht zu Angesicht mit den Leuten reden konnten. Mit TikTok gab es mal einen Versuch oder wird es noch geben. Das Spektrum ist riesig, da gibt es ja, also kann man die Köpfe echt rauchen lassen. Wir sind natürlich noch für unseren Professor da. Also wenn er mal schnelle Informationen braucht für irgendein Projekt oder so, dann nutzt er uns als Unterstützung für Recherchen. Oder wenn woanders Projekte laufen, können wir da auch unterstützen. Also bei sämtlichen anderen Hochschulveranstaltungen sind wir auch noch eine helfende Hand. Und es ist halt irgendwie so schön, dass man nicht nur in seiner eigenen Suppe bleibt, sondern dass man auch woanders noch ein bisschen mit dabei sein kann und darf und viel von der Hochschule mitbekommt. Das ist natürlich auch interessant. Wie läuft eigentlich so ein Bildungsinstitut? Wie funktioniert das? Was passiert da alles?

Lena: Und warum macht ihr das beide? Also, wie seid ihr darauf gekommen?

Jan: Bei mir war es so meine Vorgängerin, die ist gegangen und ich wurde angeworben.

Lena: Sehr praktisch!

Jan: Ich hatte auch mal unseren Prof, Dr. Harth gefragt gehabt, ob es eine Möglichkeit gibt, irgendwie im Studium dann nebenbei Geld zu verdienen oder ob man in der Agrarökonomie arbeiten kann. Und dann kam er auf mich zu und hat vorher aber natürlich mit seinen Angestellten gesprochen und die haben mich dann eingewiesen, zu sagen. Ich fand es eigentlich ganz spannend und bin immer noch ganz froh dabei zu sein. Also man kann eben doch viel machen. Man kann sich auch sehr gut ausprobieren.

Annemarie: Rückblickend haben wir dich fast eigentlich festnagelt. Weil wir hatten zu dem Zeitpunkt niemand anderes in der engeren Auswahl.

Lena: Und wie bist du dazu gekommen, Annemarie? Wie war das bei dir?

Annemarie: Ich wurde auch angeworben von einer Kommilitonin. Ich wurde einfach gefragt. Genau, Herr Harth hatte damals Nachfolger:innen gesucht und hatte schon eine gefunden und dann wurde ich von dieser Person eben gefragt und seitdem, seit 2020 bin ich dabei. Ja, ich glaube, das läuft immer so. Man sitzt halt in einem Vorlesungssaal und die Profs merken natürlich gerade in diesem kleinen Verbund, wie ticken meine Studis so, wer ist wer und wer blickt von denen über den … Also hat das Herr Harth damals ausgedrückt: Wer von meinen Studis blickt so ein bisschen auch über den Tellerrand. Und nach solchen Leuten hält er halt einfach sehr gerne Ausschau und anscheinend fielen wir da in das Raster. Und genau so wird man dann angesprochen.

Lena: Okay, perfekt. Dann danke schon mal bis hierher. Wir haben jetzt ja schon viel über das Studium bei euch an der Hochschule Neubrandenburg gehört. Jetzt machen wir mal eine kurze Pause und dann geht es gleich weiter.

Lena: Gut, wir sind zurück aus der Pause und kommen jetzt mal zum Forschungsprojekt “Physics for Food”. Das könnt ihr sicher besser erklären als wir. Also legt gerne mal los: Was ist und was macht “Physics for Food”? Und jetzt bitte die ganz, ganz verständliche Erklärung für Nicht-Wissenschaftler und Nicht-Wissenschaftlerinnen wie Toni und mich.

Annemarie: Jan, hast du Lust?

Jan: Ich versuche mich mal. Also “Physics for Food” ist ein Verbundprojekt der Ceravis AG, der Hochschule Neubrandenburg und des INP in Greifswald, dem Plasma Institut. Und es geht eigentlich im Groben darum, dass man die Agrarwirtschaft ein bisschen nach vorne bringt, also dass man zum Beispiel mehr physikalischen Pflanzenschutz anwendet, also dass die Pflanzen fitter sind, zum Beispiel auch gegen Schädlinge oder dass sie von Hause aus fitter sind. Aber auch zum Beispiel es geht ja nicht nur die Lebensmittelproduktion im Saatgut oder in der Pflanze an sich, sondern auch zum Beispiel die Lagerzeit soll zum Beispiel verbessert werden. Also, dass zum Beispiel durch eine physikalische Behandlung des Saatgutes, was abgeerntet wurde bereits, dass das auch längerfristig haltbar ist und nicht gebeizt werden muss, zum Beispiel im Nachhinein oder anderweitig noch behandelt.

Annemarie: Ja, genau. Also wenn ich noch ergänzen darf, wir müssen ja betrachten, dass die klimatischen Bedingungen nicht einfacher werden, gerade für unsere Pflanzen. Und da ist unser Ziel einfach, die Erträge, die Ernteerträge auch längerfristig zu erhalten und zu steigern und eben mit diesen Bedingungen umzugehen. Wir wollen Technologien entwickeln, die um, wie Jan schon gesagt hat, unsere Pflanzen gesund zu halten oder vor Pilzbefall zu schützen und natürlich gleichzeitig von den chemischen Pflanzenschutzmitteln etwas wegzukommen. Heißt nicht, dass wir die zurzeit zumindest noch nicht komplett streiten können, sondern mit den physikalischen Pflanzenschutzmaßnahmen zumindest ergänzen möchten. Und mal gucken, wie es weitergeht.

Lena: Ich muss noch mal bei den Basics anfangen. Was ist eine physikalische Pflanzenschutzmaßnahme denn eigentlich? Könnt ihr uns das erklären?

Annemarie: Wie kann man das beschreiben? Also wir können sagen, dass wir Technologien nutzen, um Dinge wie Licht und Wasser so zu verändern oder so zu nutzen, dass sie eine negative oder positive Auswirkung auf unsere Pflanzen oder Schädlinge haben.

Jan: Also wir arbeiten mit ultraviolettem Licht, UVC, und wir arbeiten mit Plasma-Wasser auf alle Fälle. Das ist Ionisiertes Wasser im Endeffekt. Und das sind aber, weil wir eben mit Strom oder mit Licht, mit Wärme arbeiten, das sind halt physikalische Pflanzenschutzmittel und nicht synthetisch hergestellt.

Lena: Ja, Toni und ich haben es im Intro ja schon gesagt: Bei “Physics for Food” handelt es sich um eine nachhaltige Innovation. Könnt ihr beiden mal erklären, warum das so ist? Also warum ist es eine nachhaltige Innovation, dieses Projekt?

Jan: Nachhaltigkeit wird es dadurch sein, weil wir rückstandslos arbeiten. Das heißt, wir hinterlassen nichts im Boden oder in der Pflanze. Wir können Saatgut, was physikalisch behandelt wurde, zum Beispiel um es einzulagern, das können wir, wenn es überlagert wurde, also wenn es zum Beispiel zu lange gelagert wurde, können wir es einfach verfüttern. Wir haben das Problem bei synthetischen Applikationsmitteln, wenn wir zum Beispiel eine Lagerung, wenn wir die damit applizieren, dass wir das nicht verfüttern können. Oder wenn wir zum Beispiel Saatgut, was übrig bleibt, was aber schon gebeizt wurde. Also Beiz ist zum Beispiel immer eine chemische Hülle, also in Pulverform. Und wenn wir, wenn wir das zum Beispiel verfüttern würden, würden unsere Nutztiere, unsere landwirtschaftlichen Nutztiere würden Probleme bekommen. Also sie würden krank werden oder sie würden einfach Bauchgrummeln bekommen, was wir ja nicht wollen. Wir wollen ja auch, dass es den Tieren gut geht und deswegen dürfen wir es auch gar nicht verfüttern. Das könnten wir dann zum Beispiel mit dem Saatgut machen oder mit dem gelagerten Erntegut. Das können wir einfach verfüttern. Und ich glaube, da besteht auch der Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit, dass wir eben nichts zurücklassen.

Annemarie: Und bei dem Begriff Nachhaltigkeit ist ja auch immer so eine Definitionssache. Denken wir jetzt dabei grün oder eher an die Dauer? Also wie lange wollen wir denn einen Nutzen haben von dem, was wir da tun? Und das ist ja bei uns in der Landwirtschaft auch ein großer Punkt. Also am besten ist ja der Nutzen von gerade physikalischen Pflanzenschutzmaßnahmen so gedacht, dass er uns auch lange begleitet. Gerade in Anbetracht hatte ich ja auch schon erwähnt, wir müssen uns den Klimawandel halt immer vor Augen halten. Es wird trockener. In manchen Teilen Deutschlands werden wir mit Überschwemmungen zu kämpfen haben und wir werden mehr Leute auf der Welt und allein in Deutschland und die müssen alle ernährt werden. Und wenn uns aber die Umweltbedingungen so einen Strich durch die Rechnung machen, müssen wir irgendwie schauen, wie kriegen wir unsere Pflanzen so fit, dass wir eine ausreichende Ernte bekommen? Und da ist der Nachhaltigkeitsgedanke natürlich sehr groß geschrieben. Also mit dem Blick nicht nur auf das Grüne, sondern eben auch dauerhaft unsere Erträge wirklich groß zu halten und gesund zu halten, damit wir die Menge an Menschen auch ernähren können.

Toni: Ich knüpfe da mal an. Es gibt ja nämlich auch ein super Video für alle, die sich das auch noch mal angucken wollen. Das fasst es super zusammen und das verlinken wir euch einfach in den Shownotes. Genau. Und jetzt hast du es, glaube ich, eben schon angesprochen. Ihr seid wissenschaftliche Hilfskräfte in dem Projekt. Und auch da nochmal, was ist da so der Aufgabenbereich? Da werfe ich den Ball jetzt einfach direkt zu Annemarie.

Annemarie: Ich bin als wissenschaftliche Hilfskraft im Pflanzenschutzbereich angestellt, und zwar im Gewächshaus und im Labor. Dann gibt es noch die Feldarbeit, da kann Jan am besten nachher noch was zu sagen. Und ich begleite eine Promovierende und die schreibt natürlich ihre Doktorarbeit über dieses Thema und braucht dementsprechend Unterstützung in Gewächshaus- und Laborarbeiten, sprich für die Versuche, die sie natürlich anstellt. Und da kommen wir HiWis ins Spiel. Sprich ich gehe ins Gewächshaus und lege Versuche an. Also jetzt ganz platt gesagt, ich schnappe mir ein paar Blumentöpfe, haue Erde rein, bestücke das mit Saatgut, warte, bis die Pflanzen wachsen, kümmer mich um die Pflanzen, gieße sie, ich behandle sie mit physikalischen Pflanzenschutzmaßnahmen und ernte den Versuch und werte den dann auch aus. Im Labor passieren andere Vorbereitungen. Dort werden Petrischalen angelegt, wo wir dann Pilzkulturen drauf quasi vermehren und beobachten: Wie verhält sich dieser Pilz? Den Pilz behandeln wir auch mit physikalischen Pflanzenschutzmaßnahmen und anderen Technologien und gucken eben wie verhält sich der? Dann ernten wir den Pilz auch und werten das Ganze aus. Und das sind zwei Beispiele, die wir machen. Und das ist unsere HiWi-Aufgabe. Also wir unterstützen tatsächlich letztendlich, eine oder mehrere Personen, während sie ihre Doktorarbeit über dieses Thema schreiben.

Lena: Okay, Jan und was machst du? Du machst ja was anderes als Annemarie.

Jan: Genau. Da Anne viel im Gebäude zu tun hat, muss natürlich auch die Forschung pflanzenbasiert auf dem Feld passieren und abgehalten werden. Und ich bin eigentlich dafür zuständig. Das heißt, ich fahr mehrmals im Monat raus, guck mir die oder über die komplette Vegetationsperiode fahr ich mehrmals raus zu den Versuchen, bonitiere, das heißt die Entwicklungsstadien aufnehmen und die Pflanzenhöhe zu Messen, gebe dann die Daten weiter an die Doktoranden und helfe bei der Ernte mit. Also das heißt dann die, das sind ja immer Quadratmeter-Parzellen, die wir beernten an sich, also ein Quadratmeter. Helfe bei der Ernte, bin aber auch dafür zuständig dann, dass die Ernten aufgearbeitet werden. Also das heißt, die werden eingewogen, gesäubert, die werden sortiert, dass wir dann auch zum Beispiel nach Korngröße sieben. Der ganze nachgelagerte Bereich, der fällt dann eigentlich mit in meine Hände oder ich unterstütze da bei den Arbeiten.

Toni: Sehr, sehr gut. Wie seid ihr am Ende darauf aufmerksam geworden? Also auch auf das Projekt? Wie ist das auch integriert in den Hochschulalltag vielleicht auch?

Annemarie: Also aufmerksam geworden bin ich allein dadurch: Ich brauchte Geld, ich brauchte einen Job, aber ich bekomme auch keinen Bafög. Sprich ich finanziere mir seit Jahren dieses Studium quasi selbst durch meine HiWi-Jobs und bin einfach auf meine Profs zugegangen und habe gefragt, ob die gerade Jobs zu vermitteln haben. Und so kam das eine zum anderen. Glücklicherweise wurde in diesem Projekt gerade noch wer gesucht und da bin ich dann einfach eingestiegen, ohne zu wissen, was auf mich zukommt. Also man hat ja immer Respekt als jemand, der noch nicht so lange in diesem Studium ist und in der Branche. Wenn man dann hört, physikalische Pflanzenschutzmaßnahmen, Labor- und Gewächshausarbeit und man hatte dazu noch nie eine Berührung, war das erstmal ein bisschen verrückt, aber man arbeitet sich da super gut und einfach ein und super schnell.

Jan: Ich bin eigentlich aufmerksam darauf geworden, weil Annemaries Kollegin oder Kommilitonin, die mit ihr arbeitet, das ist meine Freundin und ich stand damals zufällig mit im Labor und da kam die Doktorandin rein, die die Feldversuche betreut. Und die hatte gesagt, sie sucht jetzt fürs Frühjahr, sucht sie dann noch mal einen HiWi, der mit ihr bonitiert und rausfährt und hilft. Und da habe ich gesagt: Ja, ich schaue es mir einfach mal an. Und dann hatte ich eigentlich schon den Vertrag und habe mitgeholfen. Also, es geht hier alles recht schnell und viel über Mundpropaganda. Und wenn man sich einmal in einem Job an der Hochschule ganz gut gemacht hat, dann wird das auch schnell weitergegeben unter den Profs. Und dann wird man noch mal so ein bisschen gehandelt.

Toni: Danke für die ganzen Infos zum Projekt. Aber jetzt wird es noch mal kurz persönlich. Ich habe nämlich die schöne, gemeine Frage zum Schluss für euch, die uns aber immer wieder sehr interessiert. Und zwar wisst ihr schon, was ihr nach eurem Masterabschluss machen möchtet?

Annemarie: Schwierig. Also ich war bisher im vorgelagerten Bereich tätig. Im Marketing waren wir beide jetzt so ein bisschen tätig. VorgelagerterBereich heißt in der Landwirtschaft alles, was vor dem allgemeinen Betrieb passiert, also Saatgutproduktion, Herstellung, Düngerherstellung, Belieferung und so weiter und so fort. Maschinenherstellung, alles, was ein landwirtschaftlicher Betrieb eben benötigt, um zu wirtschaften. Und jetzt wird mich natürlich der nachgelagerte Bereich noch interessieren, also die Industrie sozusagen, die Weiterverarbeitung. Was passiert nach der Ernte? Da würde ich gerne mal reinluschern. Und ansonsten stehe ich immer neuen Herausforderungen gegenüber offen. Und ich glaube, man tritt eine Stelle an und guckt erst mal, was das ist und dann merkt man, huh, ist doch gar nicht so schlecht, dann bleibe ich erst mal hier. Kann auch passieren, aber das ist echt eine böse Frage, weil die Branche so riesig ist, das ist unglaublich. Hier ist ja fast gefühlt nur Landwirtschaft.

Jan: Wir sind ja Big Apple Deutschlands. Aber es ist tatsächlich eine schwierige Frage. Ich mache mir da auch immer wieder Gedanken darüber. Mich interessiert eigentlich seit meinem Praktikum zwei im vor-und nachgelagerten Bereich, was wir von der Uni aus absolvieren müssen, interessiert mich eigentlich sehr die Saatzucht. Finde ich eigentlich total spannend, dass man eben über mehrere Jahre, also fast, also man geht eigentlich immer davon aus, ein Jahrzehnt bis 15 Jahre wird probiert, wird geforscht, wird kultiviert, um eine neue Sorte auf den Markt zu bringen, auch mit einer bestimmten Weitsicht daran zu gehen. Das finde ich eigentlich sehr spannend. Aber auch so ein bisschen Verbandsarbeit finde ich gar nicht so schlecht. Also dass man sowohl den Kontakt zur Bildung hat, zu den Bildungsinstituten, Grundschulen, Gymnasien, Hochschulen, aber auch, dass man sich mit dem Recht befasst, dass man aber auch den Kontakt zu den Landwirten nicht verliert. Also dass man so ein Drei- oder Viergestirn hat, das finde ich eigentlich ganz spannend. Oder halt schlussendlich vielleicht auch die Forschung. Da sind wir ja doch in MV ganz gut aufgestellt mit Greifswald, mit Neubrandenburg, mit Rostock. Wir haben doch sehr viele Institute, die an irgendwas bezüglich des Themas Agrarwirtschaft forschen, ob es nun Saatgut ist oder ob es die physikalischen Pflanzenschutzmittel sind oder ob es die synthetischen Treibstoffe sind. All das wird ja irgendwo kleinteilig erforscht und das finde ich eigentlich auch sehr spannend. Also so ein bisschen aus einem anderen Blickwinkel heraus die Agrarwirtschaft nach vorne zu bringen, in die Zukunft, sie fitter zu machen. Aber wo es schlussendlich hingeht, ist nach wie vor unbeantwortet. Auch bei mir.

Lena: Okay, aber ihr habt echt viele Möglichkeiten. Dann ist vielleicht die Auswahl auch echt ein bisschen schwierig, weil man so viel machen kann. Ja, cool.

Toni: Hauptsache ihr findet am Ende was. Aber so wie ihr begeistert davon redet, ist das glaube ich keine große Herausforderung.

Jan: Die Herausforderung ist leider auszusieben: Was will man nicht? Die Fülle an Möglichkeiten ist leider zu groß.

Annemarie: Die suchen eben alle, gerade in MV. Und das kann man ja vielleicht auch noch mal sagen. Alle, die sich für die Hochschule Neubrandenburg, gerade für Agrarwirtschaft, entscheiden, haben so eine enorm große Chance, nachher einen Arbeitgeber zu finden. Direkt nach dem Studium, wenn nicht sogar schon während des Studiums. Es passiert ganz oft, dass manche so nebenbei sich Geld verdienen und dort dann einfach einfach nachher bleiben, beim Arbeitgeber, bei der Firma, wie auch immer. Und die Hochschule Neubrandenburg ist auch über Mecklenburg-Vorpommern hinaus, aber besonders natürlich in MV sehr renommiert angesehen bei zukünftigen Arbeitgebern, weil die wissen eben, wie unser Praxisbezug ist, dass viele schon während des Studiums arbeiten, also auch eine gewisse Praxiserfahrung haben und nehmen uns sehr, sehr gerne. Also viele kommen, treten auch hier immer ran und sagen: „Ey, könnt ihr eine Ausschreibung hier aufhängen? Wir suchen Leute.” Und das passiert nahtlos. Das ist Wahnsinn.

Lena: Ja, besser geht es doch gar nicht. Klingt gut.

Jan: Aber selbst noch, wenn man über die Aushänge nicht fündig wird oder durch die Praktika irgendwie noch nicht zufrieden ist, kann man immer noch zu den Professor*innen gehen. Und selbst die haben immer eigentlich noch, die haben den ganzen Schrank voll mit Empfehlungen oder mit Wünschen von Arbeitgebern. Unser Dekan sagt immer ganz gerne, wenn er irgendwo hingeht, wird er gefragt, ob er an einer Hand einen Betriebsführer hat und an der anderen Hand noch einen Forscher. Also die wollen alle so viel haben und die reißen sich eigentlich auch die Studierenden.

Toni: Das klingt nach einer richtig schönen Grundsituation am Ende, dass man sich halt einfach keine Sorgen machen muss.

Annemarie: Genau, die Sorge ist weg. Eigentlich ist die Sorge nur groß: Was macht man denn?

Toni: So, und jetzt zum Abschluss unsere allerletzte Frage, die wir immer stellen. Und zwar: Was sind eure Top drei Gründe hier in Mecklenburg-Vorpommern zu studieren? Wir hatten es vorhin schon kurz, aber jetzt nochmal von beiden drei Gründe.

Jan: Bei mir ist es einfach die Möglichkeit der Arbeit, also eine Arbeit zu finden. Und das kann ich eigentlich so gut wie überall jetzt aus meiner Branche heraus. Aber auch die Natur und so ein bisschen die Ruhe. Also man kann auch zur Ruhe kommen und kann das vielleicht auch alles verknüpfen miteinander, vielleicht auch auf dem Betrieb oder auf Arbeit.

Lena: Annemarie?

Annemarie: Ja, bei mir ist es glaube ich auch vor allem die Arbeit. Ohne die hätte ich das Studium auch gar nicht bewältigen können. Und Gott sei Dank gibt es überall Arbeit bei uns. Dann ist es die, ich weiß gar nicht, welches Wort ich lieber nehmen soll, Vertrautheit. Dieses, also ich fühle mich wirklich wohl hier durch den engen Verbund einfach. Das ist schön, man wird hier so, also...

Jan: Ein Heimatgefühl, finde ich.

Annemarie: Ja, das ist wie so ein Heimatgefühl. Man wird hier so aufgenommen, man wird sich, es wird sich auch gekümmert. Überall sind auch helfende Hände und man selber kann Unterstützung anbieten. Ja und dann, was ist das letzte? Ich glaube auch die Ruhe tatsächlich, wie Jan sagte, das ist mir mal oft aufgefallen. Ich meine, wenn ich jetzt zu Hause bin in der Heimat, in der ursprünglichen Hauptstraße vor der Haustür, Berlin vor der Nase. Also es hat ja auch Vorteile. Aber ich war alle Male viel lieber in Neubrandenburg in meinem Wohnheimzimmer. Hinten raus der Wald mit Ausblick, die Hochschule daneben und die ruhige Atmosphäre. Nette, entspannte Leute.

Lena: Ja, vielen Dank. Das sind doch gute Gründe. Und die bilden auch den Abschluss von unserem Interview. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt und hier wart und uns die Fragen beantwortet habt. Und ja, wir wünschen euch noch ganz viel Erfolg beim Master und auch bei allem, was danach kommt

Annemarie: Vielen Dank!

Jan: Dankeschön!

Lena: Ciao.

Jan: Tschüss!

Lena: So, wir haben mal wieder viel gelernt und das fassen wir jetzt für euch zusammen in unseren drei Main-Take-Aways. Erstens: Annemarie und Jan haben uns erzählt, in dem Studiengang Agrarwirtschaft werden erstmal keine hohen thematischen Voraussetzungen erwartet. Heißt, egal ob ihr Landwirtschaft aus der Familie oder aus vorherigen Stationen kennt oder ob ihr noch gar keine Berührungspunkte mit dem Thema hattet: Im Studium werden euch die Grundlagen beigebracht. Das geht los bei den wichtigen Basics aus dem Biounterricht bis zu ganz spezifischen Themen. Zweitens: Im Studium werden Praxis und Theorie verbunden. Einmal, weil ihr den Bachelor auch dual machen könnt, aber insgesamt auch, weil euch in der Unizeit Aufgaben im Labor, im Gewächshaus und auch auf dem Feld erwarten.

Toni: Drittens: Auch nach dem Studium sieht es gut für euch aus. Es gibt nämlich super Anschlussmöglichkeiten und tolle Jobaussichten. Oder einfach Jan zu zitieren: „MV ist der Big Apple der Landwirtschaft.”

Lena: Und damit sind wir am Ende der Folge angekommen. Wir hoffen, euch hat es genauso viel Spaß gemacht wie uns. Schreibt uns doch gerne Feedback zur Folge. Die Infos dazu findet ihr auch in den Shownotes.

Toni: Wir hören uns ganz bald wieder zu Folge 9. Bis dann!

Lena: Ciao!

Lena: Der Podcast “Campus Insights MV” ist Teil des Projekts "Studieren mit Meerwert".

Lena: Eine Kampagne des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Lena: Produziert im Auftrag des Landesmarketings MV.

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